Der Begriff "Audimaxismus" entstand im Rahmen der neuen Studentenbewegung, die mit der Besetzung des größten Hörsaals der Universität Wien, dem Auditorium Maximum - kurz Audi Max - begann.
Durch die anhaltenden Proteste sei erstmals seit Langem wieder ernsthaft und umfassend über Bildung diskutiert worden, begründete die Fachjury ihr Urteil. Das Wort selbst stehe zum einen für den Wunsch der Studierenden nach maximaler Verbesserung ihrer Studienbedingungen und zum anderen dafür, bei der Politik Gehör (audi = lat. höre) zu finden.
Etikettenschwindel "Analogkäse"
Beim "Analogkäse" handelt es sich laut Jury sowohl aus sprachlicher wie auch aus sachlicher Sicht um ein Unwort, da es für einen Etikettenschwindel stehe. Das damit bezeichnete Produkt habe mit Käse nichts zu tun, es handle sich um ein Imitat. "Sprachlich wird jedoch aufgrund der deutschen Wortbildungsregeln der Eindruck erweckt, dass es sich doch um 'Käse' handelt", erklärte Muhr.
"Reiche Eltern für alle!"
Als Spruch des Jahres wurde "Reiche Eltern für alle!" gewählt. Auch diese ironisch gemeinte Aussage steht im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Hochschuldiskussion und weise darauf hin, dass unser Bildungssystem zu sehr auf den sozialen Status der Eltern ausgerichtet und nicht hinreichend durchlässig sei. Die Absurdität der Forderung verleihe dem Spruch Originalität und Zitatqualität, so die Fachjury.
"Wer alt genug ist zum Stehlen..."
Der Satz "Wer alt genug ist zum Stehlen, ist auch alt genug zum Sterben" wurde zum "Unspruch des Jahres" gekürt. Der kontroverse Ausspruch stammt aus der Feder von "Krone"-Kolumnist Michael Jeannee im Zusammenhang mit dem Kremser Supermarkt-Einbruch und dem Tod eines daran beteiligten Jugendlichen. Der Brief des "Krone-Postlers" richtete sich an den grünen Nationalratsabgeordneten Peter Pilz.
2008 war "Lebensmensch" zum heimischen Wort des Jahres gewählt worden. Der vielzitierte Begriff "Gewinnwarnung" hatte damals den Titel Unwort geholt.
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