Umfahrung Voitsberg

Sanierung: Schwerarbeit in der „Tunnel-Sauna“

Steiermark
02.08.2018 17:58

Voll im Zeitplan liegt das 19 Millionen Euro schwere Projekt der Umfahrungssanierung in Voitsberg. Während sich der von Graz kommende Verkehr über den schulfreien Sommer durch die Stadt wälzt, werden in der komplett gesperrten Unterflurtrasse 1250 Kubikmeter Beton für die neue Fahrbahn ausgewalzt.

Heiß ist es, stickig und schwül; Baustellendämpfe liegen in der Luft. Kein besonders angenehmer Arbeitsplatz für die rund 50 Männer pro Schicht, die derzeit mit schweren Maschinen die Unterflurtrasse auf der Packer Straße sanieren. Bis zu 40 Grad hat es im unmittelbaren Bereich der Betonfertiger. Doch in der „Baustellen-Sauna“ läuft alles nach Plan, wie Projektleiter Jakob Kogler-Sobl von der Verkehrsabteilung des Landes beim Lokalaugenschein berichten kann.

20 Zentimeter dicke Betonfahrbahn
Seit fünf Monaten wird die Umfahrung Voitsberg saniert, die Gesamtkosten liegen bei 19 Millionen Euro. Jetzt erfolgt im Bereich der Fahrbahn ein großer Schritt: „Nachdem Abdichtungen, Wasserableitungen und Ausgleichs-Asphaltschicht aufgebracht sind, wird die Betonfahrbahn aufgetragen“, erklärt Kogler-Sobl. „Dabei verbauen wir 1250 Kubikmeter Beton.“ Drei Maschinen bewegen sich gleichzeitig zentimeterweise durch die 820 Meter lange Tunnelröhre. Die letzte strahlt die Oberfläche ab, um eine griffige Fahrbahn zu erzeugen. „Am Schluss werden noch eine Längsrille sowie alle fünf Meter eine Querrille gefräst, damit der Beton nicht unkontrolliert reißt“, so Kogler-Sobl.

Am Samstag soll die Fahrbahn in der Unterflurtrasse fertig sein. Doch bis die Umfahrung ganz offen ist, dürften weitere zwei Jahre ins Land gehen. Seit der Eröffnung 1991 haben etwa 15.400 Fahrzeuge pro Tag dem Bau arg zugesetzt.

Streusalz sorgt für Wassereinbrüche
Besonders das Streusalz im Winter, erläutert Kogler-Sobl, ist ein Problem: Es dringt in den Spritzbeton an den Seitenwänden ein und lässt das Skelett langsam korodieren. So entstehen undichte Stellen, durch die Wasser eindringt. Bis zu vier Meter tief stehen sowohl Tunnel als auch Zufahrtswannen in der Grundwasserzone. 15 Liter Wasserzufluss pro Sekunde müssen mit Pumpen abgeleitet werden, um die Baustelle trocken zu halten.

Auch draußen in den offenen Zufahrtswannen fräsen Arbeiter den alten Spritzbeton weg und verstopfen die Ankerlöcher mit Stahlpackern. Ein Knochenjob in der prallen Sonne, bei dem sich die Männer über jede Wolke am Himmel freuen. Und von Hitzefrei ist gar keine Rede…

Der weitere Fahrplan
Bis 9. September bleibt der Tunnel gesperrt; mit Schulbeginn ist er von Graz kommend wieder einspurig frei. Im September 2020 soll die Sanierung laut Plan fertig sein. Alle Details gibt‘s im Netz unter www.verkehr.steiermark.at; Info-Hotline: 0676/8666 0558

Matthias Wagner
Matthias Wagner
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