Ausstellung:

Der Tod bittet zum Tanz

Salzburg
03.08.2018 07:22

Peter Lohmeyer brilliert nicht nur auf der „Jedermann“-Bühne, sondern präsentiert auch Zeichnungen in der Galerie Weihergut

Zum Stift bzw, zur Ölkreide griff Peter Lohmeyer zunächst um so genannte Deko-Bilder zu überdecken bzw. leere Wände in Hotels und Wohnungen, in denen er während seiner Engagements residierte, zu schmücken. Mittlerweile gestaltet er gemeinsam mit Ulrike Dirmayer bereits die zweite Ausstellung.

Aber der Reihe nach. Denn bevor der charismatische Schauspieler, der heuer bereits zum sechsten Mal als Tod im „Jedermann“ brilliert, seine Werke einem Publikum präsentierte, brauchte es eine Weile.

„Ich hab vor zwei Jahren in meiner Wohnung am Mönchsberg, die mir netterweise Sepp Schellhorn für meinen Aufenthalt hier bei den Festspielen zur Verfügung stellte, einfach angefangen auf Backpapier drauf los zu kritzeln, und neben Ölkreide so gut wie alle Utensilien, die ich finden konnte, vom Klebeband bis zum Balsamicoessig, in die Bilder eingebaut. Ich hatte großen Spaß daran und gleichzeitig war es, wie mein heiß geliebtes Fußballspielen, ein wunderbarer Ausgleich zu meiner Arbeit. Allerdings verschwendete ich keinen Gedanken daran, jemals meine Werke mit jemanden zu teilen.“

Bis schließlich Ulrike Dirmayer die Bilder sichtete und ganz nach der Devise „Pack mas“ - so auch der Titel der letzten Schau - den Schauspieler zu seinem ersten Auftritt als Zeichner verpflichtete. „Ich war mindestens genauso nervös, wie vor der ,Jedermann’-Premiere, wenn nicht sogar noch mehr, immerhin war ich, der Meinung des Publikums unmittelbar ausgesetzt. Umso mehr war ich natürlich über die positive Resonanz erleichtert.“

Mit dem Künstler allzu hart ins Gericht gehen dürfte es auch diesmal nicht. So lädt er doch unter dem Titel „Darf ich bitten“ ein, seine rund 20 figurativen Werke in der Galerie Weihergut in Augenschein zu nehmen.

Der Besuch in der Linzergasse lohnt sich, denn die Schau bietet, wie seine mittlerweile schon 80 Vorstellungen beim Hofmannsthalschen Treiben reichlich Abwechslung. „Wiederholung in der Kunst interessiert mich in keinster Weise“, tönt der Tod, der unlängst den Jedermann sogar am Kopf stehend holte.

Ob er nächstes Jahr noch einmal auf den Domplatz zurückkehrt, entscheidet Lohmeyer erst nach der letzten Vorstellung. Seine Fans dürfen sich aber insgeheim schon freuen, den der deutsche Mime fühlt sich in Salzburg schon fast wie zu Hause. „Ich hab hier in den letzten Jahren viele Freunde dazu gewonnen, möchte die Sachertorte, aber auch das Café Bazar sowie das M32 nicht missen. Außerdem drückt jeder ein Auge zu, wenn ich durch die Fußgängerzone radle - klar, schließlich darf sich der Tod nahezu alles erlauben!“

Tina Laske
Tina Laske
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