Kritik an Schickhofer

Roter Gewerkschafter: „Bei uns ist Feuer am Dach“

Steiermark
15.07.2018 08:15

Das Kesseltreiben der roten Gewerkschafter gegen den steirischen SPÖ-Landeschef Michael Schickhofer geht weiter. Grund ist eine Abstimmung über den 12-Stunden-Tag im Landtag. Die Gemüter sind erhitzt: „Bei uns in den Betrieben ist Feuer am Dach!“

Nix ist mit sommerlichem Frieden, vor allem nicht in der steirischen SP. Der politische Mitbewerb stichelt - etwa, wir berichteten, dass der LH-Vize sich gerne als Landeshauptmann ausgibt. Gut, das mag Michael Schickhofer locker aushalten. Gar nicht locker dagegen ist, was die roten Gewerkschafter aktuell für ein Kesseltreiben inszenieren.

Der Anlassfall ist bekannt, das Abstimmungsverhalten der SP-Abgeordneten in Sachen 12-Stunden-Tag im steirischen Landtag. Die Koalitions-Disziplin - es gibt einen Pakt zwischen VP/SP, sich bei Bundesthemen nicht zu überstimmen - hat die Genossen in Rage gebracht.

„Die Leute sind zornig“
Speerspitze der Revolution ist der mächtige Konzern-Betriebsratschef der voestalpine, Josef „Sepp“ Gritz. „Bei uns in den Betrieben ist Feuer am Dach. Die Leute sind nicht nur verstimmt, die sind, höflich formuliert, zornig. Nicht nur auf den Schickhofer, sondern auf alle SP-Mandatare. Wie kann man das Haupt- und Sorgenthema der Arbeitnehmer nur so herunternudeln?“

Der streitbare Gewerkschafter nimmt das Wort Rücktritt zwar (noch) nicht direkt in den Mund, er sei allerdings schwer angefressen. „Ich war ein Fan von Michael Schickhofer, jetzt bin ich sehr enttäuscht. Ihm ist in den letzten Monaten - nicht nur in Sachen Arbeitszeitgesetz - einiges entglitten.“

Nachfolger werden ins Spiel gebracht
Währenddessen ist - die Plattitüde sei gestattet - das Nachfolgekarussell munter angeworfen. Ob das jetzt Ex-Minister Jörg Leichtfried ist, das südsteirische Polit-Schwergewicht Josef „Beppo“ Muchitsch oder der Trofaiacher Bürgermeister Mario Abl.

Immer öfter zu hören auch Landtagspräsidentin Bettina Vollath, die schon wegen ihres relativ hohen Bekanntheitsgrads die Kohlen gegen VP-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer aus dem Feuer holen soll. Allerdings gibt es auch Ressentiments wegen ihrer bürgerlichen Herkunft. Sie sei halt nicht in der roten Wolle gefärbt...

Neuwahlen könnten Folge sein
Sollten die Roten ihren Chef wirklich abschießen, kann man davon ausgehen, dass es im Land sehr bald vorgezogene Wahlen gibt. Denn kommt Schützenhöfer der Partner abhanden, gibt’s keinerlei Grund mehr die Periode fertig zu machen, der Koalitionspakt wäre null und nichtig.

Gerhard Felbinger
Gerhard Felbinger
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Steiermark



Kostenlose Spiele