Festspiele:

Eine bunte aber stimmige Truppe

Salzburg
15.07.2018 07:54

Das Ensemble 013 gibt dem Jedermann bereits zum fünften Mal musikalisches Geleit, diesmal mit Komponist Wolfgang Mitterer:

Dass das Ensemble 013 ein perfekt eingespieltes Team ist, ist nicht nur auf der Jedermann-Bühne, sondern auch im Gespräch spürbar. Robert Kainar, der es 2013 anlässlich der Neuinszenierung von Julian Crouch und Brian Mertes aus den besten Musikern Österreichs zusammenstellte, und Antonia-Alexa Georgiew - sie spielt seit Beginn die erste Geige - sind sich absolut stimmig. Beide geraten gleichermaßen ins Schwärmen, wenn sie über die 13-köpfige Musik-Banda sprechen.

„Wir sind wie eine Rasselbande, bei der jeder seinen eigenen Twist mitbringt. Im ersten Jahr kam ich mir vor wie auf Schulwoche. Es herrschte eine unglaublich entspannte, unbeschwerte Atmosphäre, die von unserer Energie und Leidenschaft getragen wurde. Außerdem hatten wir die Freiheit und Zeit die Musik gemeinsam mit Komponist Martin Lowe uns auf den Leib zu zimmern!“

Diese Freiheit gibt ihnen nun auch Wolfgang Mitterer, der sich seit dieser Saison für das musikalische Geleit im Jedermann verantwortlich zeigt. „Ich kannte Mitterer nicht persönlich, mit seiner Arbeit bin ich aber bestens vertraut und kenne auch viele Musiker aus seinem Umfeld. Wir proben seit zwei Wochen und seine Zugangsweise entspricht uns sehr“, so Kainar.

„Natürlich bedurfte es, was seine Kompositionen betrifft zunächst ein paar Erklärungen, und wir Musiker müssen, wie auch Mitterer immer betont, schon genau die Ohren spitzen. Hat man allerdings das richtige Gespür entwickelt, lässt er einem die Freiheit, und schenkt auch das Vertrauen, so zu spielen, wie man es für richtig empfindet“, so Georgiew.

Auf die Frage, wie es der Lienzer, der zu den wichtigsten zeitgenössischen Komponisten Österreichs zählt, anlegt, kommt wie aus der Pistole geschossen: „Es ist Mitterer!“

Ein wenig genauer wollen wir’s aber schon wissen. „Seine Musik legt das Hauptaugenmerk auf die Atmosphäre und Empfindungen, die das Stück auslöst. Sie unterstreicht, dass der Jedermann nun endgültig in der Gegenwart angekommen ist. Seine Kompositionen sind sehr vielschichtig. Er webt einen elektroakustischen Klangteppich aus nahezu allen Genres - Kenner werden z.B. Zitate von Vivaldi oder Beethoven wiederfinden - , den wir Musiker und natürlich auch die Schauspieler mitgestalten und das Publikum hoffentlich zu Höhenflügen mitnimmt“, so Kainar, der am Domplatz mit einem Streichquartett gestützt von Oboe und Flöte, sowie einem „Blechhaufen“ aus Trompete, Posaune, Horn, Tuba und natürlich Percussion den Ton angibt.

Dass das Ensemble 013 die Schauspieler nicht mehr durch die Gassen zur Bühne geleitet, bedauert Georgiew. „Es ist schade, weil der Umzug eine ganz spezielle Atmosphäre geschaffen hat. Nichts desto trotz sind wir auch diesmal schon ganz heiß endlich aufzugeigen!“

Die gebürtige Hamburgerin, hat sich nach einer klassischen Ausbildung, wie auch Kainar dem Cross-over zugewandt, spielte bis 2012 in der Band Russkaja und begleitete zuletzt auch Wanda auf Tour. Außerdem spielt sie in Nestroys „Liebesgeschichten und Heiratssachen“ an der Burg. „ Ich bin bunt und liebe es Neues auszuprobieren. Ich bin gespannt was als nächstes kommt.“ Für den Salzburger Percussionisten und Tausendsassa - Kainar spielt gleich in mehreren Bands u.a. The Tiptons oder Sharp 5 - geht es nach den Festspielen gleich weiter. Da gibt er nämlich einen Musik-Workshop für Arbeitslose. Danach geht er mit dem Mulo Francel Quartett auf Tour. Mit dem hat er letztes Jahr gemeinsam mit dem Münchner Rundfunkorchester eine CD aufgenommen und ist am 21. Juli beim Fest zur Festspieleröffnung in den Kavernen zu hören.

Tina Laske
Tina Laske
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