Viel Arbeit im Gebirge

Freiwillige retten den steirischen Wandersommer

Steiermark
13.07.2018 12:30

Der Sommer ist da, die Ferien auch - und in der Steiermark herrscht Almauftrieb. Dabei ist es keine Selbstverständlichkeit, dass Tausende Kilometer Wanderwege für den großen Ansturm bereit sind. Unzählige Freiwillige aus den Vereinen haben auch heuer emsig dafür geschuftet - und sie sind noch nicht überall fertig.

„In den letzten zehn Jahren häufen sich die Probleme.“ Gerd Sitzenfrey vom Österreichischen Touristenclub ist sich ganz sicher. Das Wetter, so der Obmann der Grazer Sektion, sorge immer öfter für zerstörte oder von Bäumen verlegte Wanderwege. Auch heuer mussten Mitglieder des ÖTK, mit 230 Wege-Kilometern der kleinste steiermarkweite Verein, einiges freiräumen.

In anderen Dimensionen bewegen sich Naturfreunde (1550 Kilometer Wanderwege) und Alpenverein (7600 Kilometer). Beide melden aus dem ganzen Land, dass der viele Schnee im Winter für besonders starke Lawinenschäden an den Wegen sorgte - beispielsweise am Grimming, am Eisenerzer Reichenstein oder am Ausseer Zinken. Dazu kamen die Stürme im Herbst und jüngste Unwetter, die heuer ein deutliches Plus an - freiwilliger! - Arbeit fordern.

Nur mit Vorsicht sind etwa im Raum Voitsberg einige Wege zu begehen, die der Sturm vor wenigen Wochen mit Bäumen bedeckte. „Das schaffen wir nicht ohne Profis mit schweren Maschinen, zu gefährlich“, muss Alpenvereins-Wegereferent Peter Reiter feststellen.

„Gott sei dank haben wir ein paar erfahrene Holzknechte“
Erledigt ist die Arbeit in anderen Gebieten, wo der Sturm im Herbst 2017 wütete. So in Mariazell, wo der Alpenverein die Pilgerwege stets als Erste räumt. Oder in Krieglach, wo die Naturfreunde den Weg auf den Höllkogel von riesigen Bäumen befreiten. Vom Grimming berichtet Naturfreunde-Chef Christian Schweiger, dass der Schnee die Latschen in die Wege drückte. „Da sind wir zu fünft durch und haben alles ausgeschnitten.“ Immer wieder kämpft der Eisenerzer Alpenverein mit dem Buchenwald am Hochblaser. „Gott sei Dank haben wir ein paar erfahrene Holzknechte als Freunde“, erzählt Kassier Herbert Pils.

Auch die Bundesforste helfen mit Fachkräften aus. Zum Beispiel im Ausseerland, wo der Sturm im Oktober den Weg zur Wildenseehütte verlegt hat. „Wenn wir eine Arbeit sehen, machen wir sie einfach. Aber wir sind froh über Hinweise“, erklärt Alpenvereins-Obmann Andreas Grill, der über manche Wanderer allerdings den Kopf schüttelt: „Die Leute sind immer besser ausgerüstet, aber die Kondition lässt oft zu wünschen übrig.“

Matthias Wagner
Matthias Wagner
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