Hospizhaus in Hall

„Zerbrechlichkeit und Schönheit des Lebens“

Tirol
16.06.2018 10:23

„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ Dieser Grundsatz von Cicely Saunders, Gründerin der Hospizbewegung, wurde im neuen Tiroler Hospizhaus in allen Facetten umgesetzt. Es entstand ein Haus, das Offenheit und Schutz bietet. Getragen von menschlicher Nähe, Freundschaft und Liebe, werden Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet.

Es ist ein österreichweit einzigartiges Projekt: Das neue Hospizhaus in Hall bietet eine Hospiz- und Palliativstation für 14 Patienten, ein Tageshospiz, eine Ambulanz und eine Akademie. Es gibt ein mobiles Hospiz- und Palliativteam, eine Kapelle und jede Menge Ehrenamtliche. Denn: „Wie ein Mensch ins Leben hinein begleitet wird, so soll er auch aus dem Leben hinaus begleitet werden. Mit Fürsorge, Liebe, Zuwendung und professioneller palliativmedizinischer Unterstützung,“ erklärte Elisabeth Zanon, Vorsitzende der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft.

Kräfte gebündelt
Jahrelange Arbeit, Planung und Vorbereitung liegen den 367 Säulen, die das Haus tragen, zugrunde. Entstanden ist es nur, weil Kräfte gebündelt wurden: Neben dem Land Tirol, diversen Verbänden und der Caritas, haben vor allem private Spender geholfen, das Haus zu finanzieren. Die Gesamtkosten liegen bei 12,2 Mill. Euro.

Den Kreislauf schließen
Michael Unterweger ist so ein Spender. Er wünschte sich Spenden statt Geburtstagsgeschenken. „Ich habe drei Kinder. Bei der Geburt ist es selbstverständlich, dass man begleitet wird. Mir gefällt der Gedanke, dass das auch beim Sterben so ist“, so seine Beweggründe.

Segnung
Bischof Hermann Glettler und Superintendent Olivier Dantine segneten das Haus. „Es gibt kaum einen Ort, an dem die Schönheit und Zerbrechlichkeit des Lebens deutlicher wird“, sagte der Bischof. Ende Juni überrsiedeln die Patienten von der ehemaligen Hospiz- und Palliativstation in Innsbruck nach Hall. Dass die Bettenanzahl trotz Neubau überschaubar blieb, ist Absicht: „Alles über 14 Betten macht es zum Sterbehaus - da wird zu viel gestorben. Wir wollen eine dezentrale Kultur und kleine Einheiten in den Bezirken, um gute Qualität bieten zu können,“ erklärte Geschäftsführer Werner Mühlböck. Denn beim Sterben, geht es vor allem ums Leben.

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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