Deutscher unterkühlt

„Nachtschicht“ für Bergretter in Saalfelden

Salzburg
01.06.2018 13:57

„Nachtschicht“ für 14 Bergretter aus Saalfelden: Ein Deutscher (36) hatte am Donnerstagabend Alarm geschlagen. Er hatte das Steinerne Meer überqueren wollen, konnte aber nach zwei heftigen Gewittern nicht mehr weiter. Zudem war das Gelände, in dem er unterwegs war, sehr gefährlich. Durch den Regen waren die Steine und Felsen glitschig. Die Helfer konnten ihn gegen Mitternacht finden.

Der Deutsche war für seine Tour gut ausgerüstet, er hatte entsprechend warme Kleidung und gutes Schuhwerk mit. Nach zwei Gewittern mit heftigen Regengüssen hatte aber auch er nichts mehr zum Wechseln dabei. Gegen 21.30 Uhr rief er schließlich per Handy Hilfe. Das Gelände war ihm zu gefährlich geworden, er traute sich in der Dunkelheit alleine nicht mehr weitergehen.

„Wir sind umgehend mit 14 Mann aufgebrochen“, schildert der Saalfeldner Bergrettungschef Markus Reichhold. „Der Mann war von der Wasseralm Richtung Hinterthal unterwegs gewesen. Bei der Wasserfallscharte auf 2400 Metern war er in steiles und vereistes Gelände geraten“, weiß Reichhold.

Mittels Lichtzeichen konnten die Helfer den Deutschen schließlich gegen Mitternacht lokalisieren. „Acht Männer sind dann direkt zu ihm hinauf gestiegen. Hinunter haben wir eine andere Route als geplant, den Weg Richtung Hochbrunnsulze und Buchauscharte gewählt. Dort war es bei dem Wetter weniger gefährlich“, schildert Reichhold.

Gegen 4 Uhr morgens mussten die Bergretter aber pausieren. „Der Mann war einfach am Ende seiner Kräfte. Wir haben ihn auf unseren mitgebrachten Matten gelagert, haben ihm dann auch noch Wärmepackungen verpasst, da er völlig durchnässt war“, erzählt Reichhold. Im „Notbiwak“ harrten die Retter bis 7 Uhr morgens aus. „In der Zwischenzeit hatten  wir einen Hubschrauber organisiert. Der Deutsche konnte gegen 7.15 Uhr ausgeflogen werden“, so Reichhold.

Der unverletzte aber stark unterkühlte Mann wurde ins Krankenhaus nach Schwarzach gebracht.

Die Bergretter mussten sich indessen zu Fuß auf den Heimweg machen. Erst gegen 10.30 Uhr trafen sie wieder im Tal ein. Für einige der Männer ging es danach direkt zum Arbeitsplatz.

Manuela Kappes
Manuela Kappes
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