Nicht nur der Wolf bereitet den Salzburgern Kopfzerbrechen. Wie nun eine Untersuchung im Labor bestätigt, wurde bei zwei Feldhasen die höchst ansteckende Krankheit „Tularämie“ festgestellt. Die Pest kann bei Menschen gefährliche Infektionen auslösen. Gefunden wurden die Tiere in Anif und in Großgmain.
Die Löffel in die Höhe gestreckt, hoppelt Meister Lampe über die Felder von Salzburg - so das gewohnte Bild. Nicht so am 19. April dieses Jahres. An diesem Tag lief ein Feldhase auf der Verbindungsstraße von Fürstenbrunn zum Latschenwirt in der Nähe der Forststraße zum Klingersteig im Gemeindegebiet von Großgmain völlig hilflos im Kreis. Einem Aufsichtsjäger blieb keine andere Wahl als sein Gewehr zu zücken und das augenscheinlich kranke Tier zu töten. Daraufhin wurde das Tier von einer Amtsärztin des Magistrates an die AGES, einem Institur für veterinärmedizinische Untersuchungen in Mödling eingesandt. Das eindeutige Ergebnis: Tularämie, besser bekannt unter Hasen-Pest.
Aus dem Prüfbericht geht hervor, dass die Keime sowohl im Hoden als auch der Lunge und der Milz nachgewiesen werden konnten.
„Diese Krankheit weist ein hohes zoonotisches Potential auf. Der Erreger Francisella tularensis ist hochansteckend, und es genügen schon wenige Keime, um eine Infektion beim Menschen auszulösen“, erklärt Landesveterinärdirektor Dr. Josef Schöchl. Für den Menschen gebe es viele Infektionsmöglichkeiten, die von kleinsten Haut- oder Schleimhautwunden (Kontakt mit infizierten Tieren, besonders Feldhasen) bis zur Infektion durch Zeckenstiche reichen.
Zu allem Übel wurde ein zweiter Hase in Anif aufgefunden, der ebenfalls den Erreger in sich trug.
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