Trotz Verkehrschaos

Kaum Unfälle beim „Shared Space“ in Graz

Steiermark
16.05.2018 10:59

Graz war Anfang der 1990er-Jahre die erste Stadt in Europa, die Tempo 30 flächendeckend auf Nebenstraßen einführte. In einer Großstadt, die wie die Murmetropole stark wächst, braucht es manchmal ungewöhnliche Maßnahmen, um den Verkehr zu beruhigen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Sonnenfelsplatz. Die neuen Verkehrsregeln haben sich bewährt, wie die Unfallstatistik beweist.

Lokalaugenschein beim „Shared Space“ am Sonnenfelsplatz: Da kommt einiges zusammen - gleich fünf Straßen. Obwohl es am späten Dienstagvormittag waschelt, wuselt es dort nur so. Auf den ersten Blick wirkt der Verkehr chaotisch. Erst bei näherem Hinsehen bemerkt man, dass ein System dahinter steckt: nämlich, dass alle - Auto-, Bus- und Radfahrer sowie Fußgänger - aufeinander Rücksicht nehmen.

Als der Uni-Kreisverkehr 2011 zu einer Begegnungszone umgebaut wurde, befürchteten viele in der Stadt, dass die Unfallzahlen steigen würden. Das Gegenteil war der Fall. „Man kann sagen, dass sie sich seitdem halbiert haben“, sagt der Leiter des Straßenamts, Thomas Fischer.

In den drei Jahren vor dem Umbau gab es elf Unfälle mit Personenschaden, in den drei Jahren danach nur vier. 2015 steht kein einziger in der Statistik, 2016 drei - wobei bei einem ein alkoholisierter Radfahrer ohne Fremdeinwirkung zu Sturz kam. Für 2017 gibt es noch keine Zahlen.

Zwischenzeitlich gab es Überlegungen, am Dietrichsteinplatz und beim Felix-Dahn-Platz ebenfalls Begegnungszonen zu schaffen. „Beim Sonnenfelsplatz macht es Sinn, weil es dort eine gute Durchmischung gibt. Das ist anderswo nicht so gegeben“, erklärt Fischer, was dagegen spricht. Laut der Abteilung für Verkehrsplanung gibt es aktuell keine Pläne für weitere Begegnungszonen.

Beim Felix-Dahn-Platz probiert man stattdessen etwas anderes aus. Unlängst wurde dort (und an drei weitreren Orten in der steirischen Hauptstadt: in der Steyrer-, der Mariengasse und in der Floßlendstraße) der Zebrastreifen rot unterlegt. Man erhofft sich, dass die Autofahrer dadurch vorsichtiger sind.

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