Unser Spitalspersonal

Bespuckt, beschimpft, geschlagen!

Steiermark
11.05.2018 05:50

Unfassbar, was sich Tag für Tag in steirischen Spitälern abspielt: Krankenschwestern, Ärzte und Pflegehelfer sind immer öfter massiven Übergriffen ausgesetzt, müssen sich beschimpfen und bespucken lassen, werden bedroht, körperlich attackiert. Allein im LKH Graz Süd-West wurden im Vorjahr 531 Vorfälle registriert!

Wie beschämend ist es doch, wenn sich diejenigen, die Menschen in Not helfen wollen, vor Angriffen fürchten müssen!

Auf Anfrage der Freiheitlichen ließ Gesundheitslandesrat Christopher Drexler die „Sicherheitslage in den steirischen Spitälern und Pflegeeinrichtungen“ analysieren. Aus seiner Beantwortung, die diese Woche fertiggestellt wurde, geht hervor, dass es alleine im vergangenen Jahr zu Hunderten dokumentierten Übergriffen - Belästigungen, Beleidigungen, Gewalt - gekommen ist. Die Täter: Patienten oder deren Angehörige. Die Opfer: Bedienstete der Krankenanstaltengesellschaft KAGes!

Die entsprechenden Zahlen und Fakten sind im „Jahresbericht Risikomanagement LKH/LPZ 2017“ dokumentiert: Demnach wurden im Landeskrankenhaus Weiz mehrmals pro Woche Attacken verbaler und körperlicher Natur registriert, 20 Vorfälle wurden in Hartberg gemeldet, vier Meldungen gab es in Mürzzuschlag usw.

Besonders dramatisch ist die Situation in der Landeshauptstadt: Am Universitätsklinikum Graz wurden drei Arbeitsunfälle nach Körperverletzungen angezeigt, am LKH Graz-Süd West wurde in 23 Fällen Inventar zerstört, außerdem musste das Personal sage und schreibe 531 Aggressions-Protokolle anfertigen. Was im Klartext heißt, dass es für Ärzte, Pfleger und Schwestern keinen einzigen Arbeitstag ohne „Auszucker“ von Patienten oder deren Verwandten gab!

Zu denken gibt, dass häufig Ausländer in diese Vorfälle involviert sind. Drexler dazu in seiner Stellungnahme: „Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter, die Patienten mit Migrationshintergrund betreuen, fühlen sich hoch belastet.“ Probleme entstünden durch Sprachbarrieren sowie ein „als fordernd und respektlos empfundenes Verhalten, insbesondere gegenüber Frauen“. Die steirische FPÖ fordert daher „effektivere Maßnahmen zum Schutz der KAGes-Angestellten“. Gesundheitssprecher Arnd Meißl zur „Krone“: „Eine Möglichkeit wäre die Einführung von Bodycams (Körperkameras, Anm.) wie zuletzt in Tirol. Es besteht akuter Handlungsbedarf!“

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