Umbenennen oder nicht?

Streit um Grazer Straßennamen

Steiermark
29.03.2018 13:31

20 Grazer Straßennamen wurden von einer Historikerkommission als sehr bedenklich eingestuft - wir haben berichtet. Aber wie geht es jetzt weiter? Die Grazer Blauen etwa sind strikt gegen Umbenennungen dieser Straßen, auch aus Kostengründen. Die anderen Parteien wünschen sich, dass die Bewohner mitentscheiden.

Judenhasser, Nazi, Kriegstreiber - die Historiker gingen mit 20 Namensgebern von Grazer Straßen hart ins Gericht. Wie zu erwarten, ist eine Diskussion darüber entbrannt, ob diese Straßen umbenannt,  mit historischen Info-Tafeln versehen oder unangetastet bleiben sollen.

FP gegen Umbenennungen

Dezidiert gegen Umbenennungen spricht sich FP-Klubobmann Armin Sippel aus: „Es ist massiv irritierend, wenn sich die handelnden Personen der Gegenwart anmaßen, Protagonisten ihrer eigenen Geschichte zu beurteilen. Ich wundere mich auch sehr darüber, dass etwa Hans-Kloepfer als problematische Persönlichkeit eingestuft wurde.“ Informative Zusatztafeln in ausgewählten Straßen kann sich Sippel vorstellen. Die FP bringt auch den finanziellen Aspekt ins Spiel -  Umbenennungen wären  teuer und sehr aufwändig.

Bewohner einbinden

VP-Bürgermeister Siegfried Nagl zeigt sich nach allen Seiten offen. Er will über die Vorgangsweise breit diskutieren und auch die Bewohner der als bedenklich eingestuften Straßen in die Entscheidung einbinden. Eine Umbenennung von Straßen gegen den Willen der Bewohner komme nicht in Frage.

Die Bewohner in die Entscheidung einbinden möchte unbedingt auch SP-Chef Michael Ehmann - bis hin zu einer für die Politik bindenden Befragung. Historische Zusatztafeln seien eine Möglichkeit, finden die Grünen - aber wohl nicht für alle Straßen tragbar. Gemeint ist da etwa die Conrad-von-Hötzendorf-Straße.

Gerald Richter
Gerald Richter
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