Neuer Weg

Kürsingersteig im Obersulzbachtal eröffnet

Salzburg
24.08.2009 09:30
Ein Jahr haben die Planungen und Bauarbeiten gedauert – nun ist der neue "Kürsingersteig" in Neukirchen fertig. Eine direkte Verbindung vom neu entstandenen Sulzsee hinauf zur Kürsingerhütte. "Der Klimawandel ist der Grund, dass wir diesen neuen Steig brauchen", weiß Christian Schmuck, der Wegewart des Alpenvereins.

Ein tödliches Drama war der Auslöser, weshalb der alte Weg 2001 endgültig gesperrt wurde. Im felsigen Gebiet unterhalb der Kürsingerhütte im Obersulzbachtal hatte der Klimawandel den Permafrost getaut. Das lockerte riesige Felsbrocken, die bei einem Bergsturz drei Wanderer erschlugen.

Acht Jahre gesperrt
"Wir hatten damals schon die Wegmarkierung abmontiert, weil wir ahnten, dass hier Gefahr droht", erinnert sich Wegewart Schmuck. Doch in alten Karten war er noch eingezeichnet – und die drei Deutschen gingen auf diesem Weg in den Tod. Acht Jahre mussten Wanderer seither wegen der Sperre zwei Stunden Umweg verkraften, wenn sie von der Warnsdorfer Hütte zur Kürsingerhütte wollten – bis zum Samstag.

350 Meter durch steilen Fels
Ein Jahr dauerten die Planungen und Arbeiten, weiß Emil Widmann, Bergführer und Wirt der "Kürsinger". Er hat mit Spezialisten des Alpenvereins die Route für den Steig erkundet, die 350 Meter durch den steilen Felsriegel hinaufführt. Vom Sulzsee direkt bis zum Eingang der Kürsingerhütte.

Schwindelfrei und trittsicher
"Eine großartige Anlage", freut sich auch der Neukirchner Ortschef Peter Nindl, einer der offiziellen "Erstbegeher" des Steiges. "Schwindelfrei und trittsicher muss man dafür aber schon sein", ergänzt Nationalpark-Chef Wolfgang Urban. Weit über 100 stählerne Trittbügel und ein dickes Stahlseil an heiklen Passagen entschärfen den luftigen Weg.

Gletscher geht dramatisch zurück
Dafür bieten sich großartige Ausblicke – vor allem hinunter zum kleinen Sulzsee, der am Ende der Gletscher entstanden ist. "Der war im 15. Jahrhundert bereits da, das ist im Landesarchiv nachzulesen. Dann war alles von 200 Meter dicken Eisschichten begraben. Und jetzt hat der Klimawandel alles verändert", wissen Historiker.

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung
Bild: Nationalparkchef Wolfgang Urban (links) und Christian Wörister von der Ferienregion Nationalpark bei der Erstbegehung des Steigs.

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