Fataler Sprung

Fallschirmspringer stürzt 1.800 Meter in den Tod

Steiermark
29.07.2009 19:35
Ein Fallschirmsprung aus 1.800 Metern Höhe hat Dienstag früh in der Oststeiermark ein tragisches Ende genommen. Weil sich sein Schirm nicht richtig öffnete, stürzte der 33-jährige Rainer G. aus Hall bei Admont mit etwa 80 Stundenkilometern in ein Waldstück im Bezirk Weiz (Bild). Für den Sportler, der aus einem Heißluftballon abgesprungen war, kam jede Hilfe zu spät. Am Mittwoch wurde offiziell bestätigt, dass der Obersteirer keinen Reserveschirm dabeihatte.

"Der Obersteirer und ein weiterer Fallschirmspringer haben sich bei mir am Montag für eine Ballonfahrt angemeldet", erzählte Ballon-Pilot Peter Flaggl junior aus Stubenberg der "Steirerkrone". Am Dienstag um sechs Uhr in der Früh ging's los.

Mit lautem Jauchzer abgesprungen
Außer dem Piloten und den beiden erfahrenen Fallschirmspringern befanden sich zwei weitere Fahrgäste im Korb - der Start erfolgte in Schielleiten. Etwa 40 Minuten später entschloss sich Rainer G. abzuspringen. Peter Flaggl: "Die Fahrgäste haben ihm noch 'Glück ab, gut Land' gewünscht, dann ist er mit einem lauten Jauchzer losgesprungen. Was danach passiert ist, habe ich nicht gesehen, weil ich auf der anderen Seite des Korbs gestanden bin."

Keine Überlebenschance
Der Freund des Obersteirers beobachtete, dass sich der Schirm nur zu etwa einem Drittel geöffnet hatte. Rainer G. stürzte praktisch im freien Fall in die Tiefe. Er hatte keinerlei Überlebenschance. Seine Leiche wurde noch am Vormittag bei einer Suchaktion von der Feuerwehr in einem Mischwald in der Nähe von Prebensdorf gefunden.

Packfehler als mögliche Ursache
Ein defekter Ausrüstungsteil (der Springer trug einen sogenannten Wingsuit) oder ein fehlerhaft gepackter Fallschirm könnten die Tragödie ausgelöst haben. Pilot Peter Flaggl: "Nach einem Packfehler verfangen sich die Schnüre, und du bist wie in einem Kokon gefangen. Da hilft dir auch der Notschirm nichts." Der Fallschirm wurde jedenfalls von der Polizei beschlagnahmt, er wird von einem Experten begutachtet. Die Untersuchung dürfte laut Polizei einige Wochen in Anspruch nehmen. Bei der Obduktion des Leichnams wurden keine gesundheitlichen Probleme des Verunglückten festgestellt.

Kein Reserveschirm
Dass der verunglückte Fallschirmspringer ohne Hilfsschirm unterwegs war, hatte zunächst ein Springerkollege berichtet. Die offizielle Bestätigung folgte am Mittwoch. Rainer G. wurde im April 33 Jahre alt und war unter anderem Sportwissenschafter, Survival-Trainer sowie Bergrettungsmann. Außerdem galt er als erfahrener und begeisterter Basejumper.

von Peter Riedler ("Steirerkrone") und steirerkrone.at
Foto: Christian Schulter

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