Ordentlicher Batzen

“Spielberg Neu” kostet Land 100 Millionen Euro

Genau 100,41 Millionen Euro Steuergeld kostet "Spielberg Neu" das Land Steiermark. Ein ordentlicher Batzen (für die Grünen gar Verschwendung) - doch damit verbunden ist die Jahrhundertchance, einer Region neues Selbstbewusstsein einzuimpfen und den wirtschaftlichen Umschwung zu schaffen. Nicht zu vergessen: Red-Bull-Eigner Didi Mateschitz packt ebenfalls 100 Millionen Euro drauf - aus seiner Privatkasse.

Die Grünen hatten eine Anfrage gestartet, seit Mittwoch liegt das Ergebnis vor - Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann listet die Landeskosten penibel auf:

• 82,65 Millionen Euro an vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Red Bull 
• 6,6 Millionen Anpassungen oder Verbesserung der Ausstattung 
• 1,86 Millionen Gesellschafterzuschüsse 
• 5,3 Millionen für die Spielberg Neu Projektentwicklung GmbH 
• 4 Millionen Infrastrukturkosten 2009/2010 inklusive Pachtzinsdifferenz

Das macht in Summe stolze 100,41 Millionen Euro, die dem Land "der eine Ring" in der Obersteiermark wert ist. Was die vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Dietrich Mateschitz betrifft, seien laut Buchmann bisher noch keine Kosten erwachsen.

290 Jobs
In der Obersteiermark selbst sieht man die Millionen gut investiert. "Wir kämpfen ja seit Jahren drum", so der fast einhellige Tenor. Die Anfragebeantwortung umfasst auch die Zahl der Arbeitsplätze, die in der Region geschaffen werden: "290, vor allem in der Sport- und Unterhaltungsindustrie und im Gastgewerbe", so Buchmann.

Grüne: "Undurchsichtig und teuer"
Das bringt die Grünen, die stets als Ringkritiker aufgetreten sind, auf die Palme. Landtagsmandatar Lambert Schönleitner: "Jeder neue Arbeitsplatz kostet 346.000 Euro. Dabei lässt Buchmann in seiner Beantwortung offen, wie viele der neuen Jobs Vollzeitarbeitsplätze sind und wie viele im 'Würstelbudensegment' angesiedelt werden."
Wie auch immer: In Spielberg und in der Region freut man sich größtenteils über jeden Euro - und kann's kaum noch erwarten, bis endlich wieder die Motoren heulen.

von Gerhard Felbinger, Gerald Schwaiger ("Steirerkrone") und steirerkrone.at