Aus für Biker?

Plabutsch-Blamage für die Stadt Graz

Steiermark
04.03.2009 18:48
Seit Jahren übertrumpfen die Politiker einander mit Vorschlägen für den Plabutsch und Versprechungen, diesen als Naherholungsgebiet zu sichern. Nun ist die totale Blamage perfekt: Helmut Marko, Formel 1-Urgestein, schnappte der Stadt Graz ein Riesenareal vor der Nase weg. Jetzt ist Feuer am Rathaus-Dach.
226 Hektar misst das Areal, das sich Marko "unter den Nagel riss". Welche Pläne Marko verfolgt, ist noch unklar - Marko war zu keiner Stellungnahme bereit. Bei Mountainbikern geht jedenfalls die Angst um, dass das Gelände gesperrt wird.

Plabutsch als Erholungswald?
Die Grazer Stadtpolitik hat sich jedenfalls eine riesige Ohrfeige eingehandelt. Der zuständige ÖVP-Stadtrat Gerhard Rüsch nimmt es gelassen: "Das ist keine Katastrophe. Marko ist ein honoriger Grazer, mit dem wir sicher eine gute Lösung finden, um den Grazern weiter eine sanfte Nutzung zu ermöglichen." Die Grünen sehen es weniger locker. Lisa Rücker überlegt, den Plabutsch zum Erholungswald auszurufen. Eine forstwirtschaftliche Nutzung soll dann nicht mehr möglich sein.

Leopold Mausser vom Bergheurigen auf dem Plabutsch sorgt sich um die Zukunft -das Interview findest du in der Infobox!

Pläne ade
Was hat die Politik nicht alles versprochen, um den Plabutsch als Naherholungsgebiet zu erschließen...

  • 1998 wollten die Stadtwerke um 82 Millionen Schilling eine Seilbahn bauen.
  • 2001 schmiedete die Stadt Graz Pläne für ein Plabutsch-Sportzentrum, mit Kabinenbahn, 1.200 Meter langer Skipiste, Übungshang mit Schlepplift, Halfpipe für Snowboarder inklusive Beschneiungsanlage usw. - federführend war FPÖ-Vizebürgermeister Peter Weinmeister. Und sogar Ski-Weltcuprennen waren geplant.
  • 2006 wurden neue Pläne präsentiert: 2.010 Stufen sollten zum Gipfel führen, Spieloasen, Aussichtsplattformen, Mountainbikestrecken usw. sollten her.
  • Immer wieder gab es Riesenaufregung um massive Schlägerungen auf dem Plabutsch (vor allem auf dem Grundstück, das Helmut Marko jetzt gekauft hat). Und immer wieder versprach die Politik, das Areal zu kaufen.

Geworden ist aus all den Vorhaben bloß ein Haufen Papier für den Reißwolf.

von Gerald Richter, "Steirerkrone"

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