Das seltsame Leben im Zwischenraum von Walter K.: Am Sonntag der Jubel, die Begeisterung, das Glück - am Montag der schwere Weg nach Kärnten, wo am Mittwoch das Begräbnis seiner Mutter stattfinden wird.
So als regelrechtes Feierbiest wie Louis van Gaal gibt sich Walter Kogler ohnehin nicht, doch nach dem 4:0-Erfolg gegen Rapid war der Wacker-Trainer aufgrund der Umstände noch trockener als sonst: "Eine Sensation? Ja, ich weiß nicht. Die Höhe des Resultats vielleicht, aber sonst."
Die Glückwunsch-SMS des deutschen Teamchefs Jogi Löw hat ihn aber richtig gefreut: "Typisch Jogi", schmunzelte Kogler, "der lebt da immer noch mit."
Vor der WM in Südafrika hat er seinen Ex-Trainer (FC Tirol 2001/02) im deutschen Vorbereitungs–Camp in Eppan (Südtirol) besucht - das Verhältnis ist zwar nicht innig, aber freundschaftlich. Schließlich ließ Löw den Jungtrainer Kogler vor einem Länderspiel einmal eine Woche lang beim DFB-Team hospitieren. Eine bleibende Erinnerung für den jetzigen Innsbruck-Coach.
"Wie akribisch an alles herangegangen, wie wissenschaftlich Fußball aufbereitet wird, in jedem Bereich - das hat mich fasziniert. Und geprägt", gesteht Kogler. Logisch, dass z. B. alle Neuzugänge des Aufsteigers aus Tirol vor ihrer Verpflichtung von Trainer und Sportdirektor Prudlo live beobachtet wurden. In Spanien, Schweden, Tschechien…
Auch von der tollen Spielweise des DFB-Teams bei der WM will sich Kogler ein Scheibchen abschneiden: "Die haben aus ihren Möglichkeiten ein Maximum herausgeholt. Das müssen wir auch tun."
von Georg Fraisl, Tiroler Krone
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