Schärfere Kontrollen

Zwei neue steirische “Grenz-Hotspots” geplant

Im Herbst reisten 50.000 Flüchtlinge in Bad Radkersburg ein.

(Bild: Jürgen Radspieler)

Österreich macht ernst: Neben dem "Flüchtlings-Nadelöhr" Spielfeld sollen nun an zwölf weiteren Grenzübergängen die Kontrollen verschärft werden, in der Steiermark sind Bad Radkersburg und Langegg (Gemeinde Leutschach) betroffen. Einen erweiterten Grenzzaun wünscht man sich dort allerdings nicht.

Spielfeld ist "dicht", die Flüchtlinge weichen auf andere Grenzübergänge aus: Auf ein solches Szenario wollen Polizei und Bundesheer vorbereitet sein und bei Bedarf rasch ein Sicherungskonzept umsetzen. Selbst neue Grenzzäune schlossen Inneministerin Johanna Mikl-Leitner und Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil am Dienstag bei ihrem Lokalaugenschein in Spielfeld nicht aus.

Zeltstadt im Kurort steht nach wie vor
In Bad Radkersburg wäre die Einreise von Flüchtlingen nichts Neues: Im Herbst kamen gut 50.000 Migranten von Gornja Radgona über die Murbrücke in den Thermenort. Seit Ende November ist damit Schluss, die damals aufgestellte Zeltstadt steht aber noch immer - und eine Bundesheer-Kompanie ist weiter in der einstigen Kaserne stationiert.

"Das wird von der Bevölkerung positiv aufgenommen. Lästig sind die Kontrollen für die Slowenen, die täglich einpendeln", sagt Bürgermeister Heinrich Schmidlechner. An einen Grenzzaun denkt er in Bad Radkersburg nicht: "Das war bei uns bisher nie ein Thema. Durch die Mur ist ohnehin alles auf eine Brücke kanalisiert."

"Wir lehnen Grenzzaun ab"
Auch für Langegg laufen die Planungen, ab Montag sind wieder zwei Bundesheer-Züge in der Region stationiert. "Wir sind für alles offen, was das Sicherheitsgefühl steigert", meint Leutschachs Bürgermeister Erich Plasch. Einen Grenzzaun lehnt man aber aus touristischen Gründen ab.

Nicht von den verschärften Maßnahmen betroffen ist Mureck, das im Herbst noch als zusätzlicher Checkpoint im Gespräch war. Laut Bürgermeister Anton Vukan patroullieren Soldaten von Zeit zu Zeit, der Polizei-Container beim Grenzübergang ist derzeit unbesetzt.