"Hatte Ausraster"

Grazer stach mit Messer auf Pitbull ein – verurteilt

Weil er einen Hund (Bild) durch mehrere Messerstiche schwer verletzt hat, ist ein Grazer am Mittwoch im Straflandesgericht verurteilt worden. Der 22-Jährige war ausgerastet, nachdem der Pitbull-Terrier seine Freundin gebissen hatte. Bei der Verhandlung zeigte er sich zerknirscht und stieß bei der Richterin auf ungewöhnliche Milde. Sollte er eine stationäre Drogentherapie erfolgreich abschließen, bleibt ihm eine unbedingte Haftstrafe erspart. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Angeklagte hat mehrere Vorstrafen, und zwar in Zusammenhang mit Drogen und Raub, auch wenn er beteuerte, nie etwas erbeutet zu haben. "Das ist Pech, aber keine Entschuldigung", meinte Richterin Gudrun Schmitt.

Den Hund "Spike" hat er erst kurz vor dem Vorfall von einem Bekannten bekommen. Als dieser aber auf die Freundin des 22-Jährigen losging und sie biss, "habe ich einen Ausraster gehabt", so der 22-Jährige. Zunächst schlug und trat er auf den Hund ein, dann fuhr er mit seiner Freundin ins Krankenhaus. Das Tier blieb zu Hause. Doch als die beiden wieder in der Wohnung waren, wurde der Beschuldigte noch einmal richtig wütend.

Sechs bis acht Stiche im Halsbereich
"Ich hab' den Hund genommen, bin mit ihm zur Murböschung gegangen und habe auf ihn eingestochen", schilderte er. Schließlich hat sich Spike nicht mehr bewegt. "Der hat sich tot gestellt und ist auf dem Wasser getrieben", schilderte der Grazer. Der Hund konnte durch eine Not-OP gerettet werden. "Er hat sechs bis acht Stiche im Halsbereich gehabt und war stark unterkühlt", so der behandelnde Tierarzt vor Gericht.

Weil sich die Bewährungshelferin sehr für den 22-Jährigen einsetzte, war die Richterin damit einverstanden, dass der Angeklagte zunächst eine stationäre Drogentherapie macht. Wenn er diese erfolgreich absolviert, wird ihm die verhängte 14-monatige Haftstrafe bedingt erlassen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.