Mit Prüfung

Ab 1. April gibt es ein Qualitätssiegel für Hundetrainer

Tierecke
07.03.2012 14:18
Mit 1. April 2012 tritt eine vom Bundesministerium für Gesundheit erlassene Verordnung über die tierschutzkonforme Ausbildung von Hunden in Kraft. Dann können Hundetrainer eine Art Gütesiegel erwerben, das sie als "tierschutzqualifiziert" auszeichnet. Dazu müssen eine kommissionelle Prüfung abgelegt und verschiedene Aus- und Fortbildungskriterien erfüllt werden. Wie der krone.at-Haustierredaktion vom Ministerium bestätigt wurde, wird die Messerli-Stiftung für die Vergabe des Gütesiegels zuständig sein. Für Hundehalter soll es durch die Verordnung leichter werden, qualifizierte von selbst ernannten Trainern zu unterscheiden.

"Hundetrainer sind zentrale Ansprechpartner für alle, die einen Hund halten. Bis jetzt ist es jedoch nicht nachvollziehbar, ob die Hundeausbildung in guter Qualität erbracht wird. Das wird sich in Zukunft ändern", betont Tierschutzminister Alois Stöger anlässlich des Inkrafttretens der neuen Verordnung zum Tierschutzgesetz. Diese bringt eine Regelung der Hundeausbildung nach einheitlichen Qualitätskriterien aus dem Blickwinkel des Tierschutzes.

Ohne Prüfung kein Gütesiegel
Ab sofort wird es ein freiwilliges Gütesiegel für tierschutzqualifizierte Hundetrainer geben. Alle Hundetrainer haben in Zukunft die Möglichkeit, das neue Gütesiegel zu erwerben. "Das wird die Hundeausbildung in Österreich enorm verbessern", ist der Minister überzeugt. Wer das Siegel erwerben will, muss mindestens zwei Jahre praktische Erfahrung in der Arbeit mit Hunden nachweisen können sowie eine Prüfung vor einer Kommission absolvieren, die aus drei Sachverständigen besteht.

Messerli-Stiftung wird Prüfungskommission wählen
Diese drei Sachverständigen werden ein Wissenschaftler, ein Hundetrainer und eine "Person mit fachlich fundiertem Tierschutzwissen und veterinärmedizinischen oder verhaltensbiologischen Kenntnissen" sein, so die Verordnung. Ausgesucht werden die Experten von der Messerli-Stiftung, wie Fabian Fußeis, Pressesprecher des Ministeriums, gegenüber krone.at bestätigte. Die Messerli-Stiftung hat ihren Sitz in der Schweiz und setzt sich unter anderem für die artgerechte Haltung und Nutzung von Haustieren ein. In Wien gründete die Stiftung gemeinsam mit den Wiener Universitäten ein interdisziplinäres Forschungsinstitut für Tierschutz, Tierethik und Tierschutzrecht.

Siegel bringt Transparenz für Hundebesitzer
"Alle Menschen, die sich an einen Hundetrainer wenden, sollen in Zukunft sicher sein, dass alle mit dem Gütesiegel ausgezeichneten Anbieter geprüfte Qualität anbieten. Das bringt den Hundehaltern endlich Sicherheit und einen Qualitätsschub in der Hundeausbildung", bekräftigt Minister Stöger. Um die Qualität aufrechtzuerhalten und eine Anpassung an neue Ausbildungsmethoden zu gewährleisten, sind darüber hinaus ab Erlangung des Gütesiegels alle zwei Jahre 40 Fortbildungsstunden vorgesehen.

Tierschützer begrüßen neue Verordnung
"Ein Gütesiegel für Hundetrainer in Österreich ist absolut begrüßenswert", freut sich "Krone"-Tierlady Maggie Entenfellner. "Wichtig ist, dass Hundebesitzer dann auch darauf achten, nur einen Trainer mit Prüfung zu konsultieren." Auch der Wiener Tierschutzombudsmann Hermann Gsandtner befürwortet die Verordnung und ergänzt: "Das Siegel ist personenbezogen, das heißt es wird nicht automatisch an alle Trainer einer Hundeschule vergeben. Stattdessen muss jeder Einzelne die Prüfung ablegen."

Alexander Willer, Vizepräsident des Verbands pro-tier und Leiter der Arbeitsgruppe "Gewaltfreiheit in der Hundeerziehung": "Eine Qualitätssicherung für die Bezeichnung HundetrainerIn ist schon lange überfällig, einerseits um einen unkontrollierbaren Wildwuchs zu verhindern, andererseits um die immer noch praktizierten, auf Gewalt und Unterordnung aufbauenden Hundeausbildungsmethoden als nicht tierschutzkonform zu kennzeichnen."

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