Ohne Make-up

Nach Niederlage: Was ist mit Hillary Clinton los?

Ausland
18.11.2016 06:05

Was ist mit Hillary Clinton los? Das hat sich wohl so mancher gefragt, der Bilder des ersten öffentlichen Auftritts der demokratischen US-Präsidentschaftsbewerberin seit ihrer Wahlniederlage gegen den Republikaner Donald Trump sah. Die 69-Jährige wirkte bei ihrer Rede vor der Kinderschutzorganisation "Children's Defense Fund" am Mittwochabend in Washington nicht nur gezeichnet, sondern schien auch unfrisiert und trug kein Make-up.

Clintons Erscheinungsbild hat sich seit ihrer Niederlage drastisch geändert. Während des Wahlkampfs noch für ihr breites Lächeln und perfekt gestyltes Aussehen bekannt, zeigte sie sich bei der Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten von Kindern aus armen Familien mit ernster Miene, in strengerem Look und fast gänzlich ohne Make-up: kein Lippenstift, nur Balsam, die sonst perfekt sitzenden Haare schienen ungekämmt und die Tränensäcke unter den Augen - wohl wochenlangem Schlafdefizit geschuldet - waren unübersehbar.

"Wollte das Haus niemals mehr verlassen"
Ihre Wahlniederlage hat Clinton, die von den Anstrengungen der vergangenen Monate müde wirkte, nur schwer verkraftet. "Es gab in dieser Woche einige Momente, in denen ich mich einfach nur mit einem guten Buch oder unseren Hunden zurückziehen und das Haus niemals mehr verlassen wollte", sagte die 69-Jährige. Sie sprach von den schweren Tagen kurz nach der Wahlschlappe - und forderte gleichzeitig zum Weiterkämpfen auf. In den ersten Tagen nach der Niederlage habe sie aber vor allem Zeit für sich gebraucht, sagte die unterlegene Kandidatin.

Es sei nicht einfach für sie gewesen, herzukommen, sagte die Demokratin in ihrer Rede vor der Kinderschutzorganisation "Children's Defense Fund" in Washington. "Ich weiß, dass viele von euch sehr enttäuscht sind über das Wahlergebnis. Ich bin es auch. Mehr als ich jemals werde sagen können."

Clinton-Appell: "Kämpft für unsere Werte"
Doch in der Kampagne sei es um mehr gegangen als nur eine Person oder nur eine Wahl. "Es ging um das Land, das wir lieben, und darum, ein Amerika aufzubauen, das hoffnungsvoll, offen und großherzig ist." Sie forderte ihre Unterstützer auf: "Glaubt an unser Land, kämpft für unsere Werte und gebt niemals auf." Das Wahlergebnis erfülle Kinder aus Familien von Minderheiten und Menschen, die sich in schwierigen Lebenslagen befänden, mit Sorge. "Kein Kind sollte Angst haben, in die Schule zu gehen, weil es Latino ist, Afroamerikaner oder Muslim oder weil es eine Behinderung hat."

Clinton hatte bereits als junge Anwältin für die Kinderschutzorganisation gearbeitet und wurde später Vorstandsmitglied und Vorsitzende. Am Mittwoch wurde sie für ihren Einsatz geehrt. Die Präsidentin der Stiftung, Marian Wright Edelman, lobte Clinton als lebenslange Kämpferin für Kinder, die niemals aufgebe.

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