London-Inferno

Lily Allen: “Wahre Zahl der Toten wird vertuscht”

Ausland
16.06.2017 14:01

In der Causa rund um den tragischen Hochhausbrand, der laut offiziellen Berichten von Freitagvormittag 17 Todesopfer gefordert haben soll, erhebt nun Popstar Lily Allen schwere Vorwürfe gegen die Behörden. "17? Ich habe von Leuten gehört, dass die Zahl vielmehr bei 150 liegen soll - und dass viele davon Kinder sind." Die britische Sängerin wundert sich, dass die Zahl der Todesopfer so heruntergespielt wird.

Allen wohnt in der Umgebung des abgebrannten Grenfell Towers. Die Zahl von 150 Todesopfern habe sie als "vertrauliche Information" von Feuerwehrleuten und der Polizei bekommen. Sie wirft den Behörden Unehrlichkeit vor, auch Medien würden die Tragödie herunterspielen.

Laut Polizei-Angaben vom Freitag ist die Zahl der Opfer bei dem verheerenden Brand mittlerweile auf 30 angestiegen. Auch das erste Opfer wurde in der Zwischenzeit identifiziert - es handelt sich um einen syrischen Flüchtling namens Mohammed Alhajali.

"Bewohner wütend, wie mit ihnen umgegangen wird"
Es herrsche viel Wut gegenüber dem Stadtrat, berichtet die Sängerin dem Sender "Channel 4" weiter, dies betreffe die Vorgangsweise "wie mit den Sorgen der Menschen vor und nach dem Vorfall umgegangen wurde".

Lily Allen ist nicht die einzige Prominente, die die Bewohner von Grenfell unterstützt. Auch ihre Sängerkollegin Adele besuchte den Schauplatz und tröstete die Opfer. Die Künstlerin Rita Ora brach ebenfalls zum Unglücksort auf. Sie packte höchstpersönlich an und verteilte in Jogginghosen gespendete Kleidung. Auf Twitter postete sie einen Aufruf, man möge Kleidung und Essen spenden und zu einem der drei Hilfszentren bringen.

Königlicher Besuch in einem Notfallzentrum
Am Freitag statteten auch Queen Elizabeth und Prinz William den Überlebenden von Grenfell einen Besuch ab. Sie trafen im Westway Sports Center ein, wo ein Notfallzentrum eingerichtet wurde. Die königlichen Besucher sprachen mit Betroffenen, freiwilligen Helfern, Nachbarn und Einsatzkräften.

Überschattet wurde der Besuch von einem Zwischenfall: Ein Zwischenrufer schrie laut "Daily Mail": "Was ist mit den Kindern?" Prinz William hielt daraufhin seine Hand hoch und sagte in ruhigem Tonfall, man müsse sich keine Sorgen machen. Er versicherte, dass sie wiederkommen würden.

Suche nach Leichen könnte Monate dauern
Nach dem Brand, der von einem defekten Kühlschrank verursacht worden sein soll, wird im ausgebrannten Gebäude weiterhin nach Todesopfern gesucht. Die Suche könnte "Wochen oder Monate" dauern, berichtete Polizeikommandant Stuart Cundy. Zur Anzahl der Todesopfer meinte er: "Ich hoffe, dass sie nicht dreistellig wird." Einige der Opfer seien so entstellt, dass man sie wohl niemals werde identifizieren können.

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