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20.10.2023

MOBILITÄT in Graz und Umgebung

Im Zeichen neuer Mobilität

Foto: Mercedes-Benz AG Communications

Vom 5. bis 10. September nahm die IAA in München ihren zweiten Anlauf. Die einst größte Automesse der Welt verwandelte sich dabei immer mehr in eine Mobilitätsplattform.

Die Corona-Pandemie hat das klassische Messegeschäft stark verändert. Und auch der Mobilitätswandel macht es den Automobilherstellern nicht gerade einfach, sich mit ihren Produkten positiv ins Licht zu stellen. Da verwundert es auch nicht, dass die IAA, die einst wichtigste Automobilausstellung der Welt, mit einem neuen Konzept und geänderten Erscheinungsbild an den Erfolg vergangener Jahre anschließen möchte.

Aus eins mach zwei

Foto: Volkswagen
Foto: Volkswagen

Schon vor der Übersiedelung von Frankfurt nach München wurde das Messekonzept einer Radikalkur unterzogen: Gehörte in den Jahren vor der Pandemie noch dem Auto allein die Bühne, so entwickelte sich die neue IAA immer mehr zur Mobilitätsplattform, welche verstärkt die nachhaltige Mobilität in den Mittelpunkt rückte. Auch an der Präsentation der Messe selbst wurde Hand angelegt: War sie einst an einer einzigen Stätte verortet, so präsentierte sich die Autoschau heuer zweigeteilt. Während das Messegelände in Riem ausschließlich dem Fachpublikum vorbehalten blieb, mutierten in der Münchner Innenstadt Marienplatz, Odeonsplatz und Königsplatz zur Open-Space-Ausstellungsfläche, die niederschwellig und kostenlos Lust auf Mobilität machen will.

Reduziertes Auto-Ausstellerfeld

Konnte es sich vor der Pandemie keiner von den klassischen Autoproduzenten leisten, bei der wichtigsten Branchenschau zu fehlen, so glänzten heuer zahlreiche Automarken durch Abwesenheit: Zwar stachen die deutschen Produzenten mit durchgehend starken Präsentationen ins Auge, koreanische Marken jedoch und der riesige Stellantis-Konzert fehlten bis auf die Marke Opel komplett.

Auch aus der Autonation Japan fand sich lediglich Honda ein, um auf seine neuen Modelle aufmerksam zu machen. Stark hingegen vertreten waren chinesische Automarken, die mit riesigen Ausstellungsständen ein neues Selbstbewusstsein demonstrierten. Auch Tesla scheute nicht den Weg in die Stadt an der Isar und zeigte die optisch wie technisch überarbeitete Version seiner Baureihe Model 3.

Blick in die Zukunft

Wer von den Autoproduzenten angereist war, hatte durchwegs Interessantes im Programm: Audi hatte nicht nur die facegeliftete Version des Q8 im Gepäck, sondern ermöglichte mit der Deutschlandpremiere des „Activesphere Concept“ einen Ausblick darauf, wie ein großer elektrischer Crossover in Zukunft aussehen könnte. Große 22-Zoll-Räder und eine gute Bodenfreiheit machen das 5-Meter-Modell offroadtauglich, für den Transport sperriger Utensilien lässt sich das Heck in eine offene Ladefläche verwandeln.

BMW rückte bei der IAA vor allem seine Elektromobilitätskompetenz in den Mittelpunkt. Neben den Stromern i4 und i5 und dem Hybrid XM sorgte vor allem die „Neue Klasse“ für Aufsehen, die ab 2025 als eigene Modellfamilie neue Maßstäbe setzen soll.

BMWs Konzernschwester Mini gab sich auf der Autoschau mit zwei neuen Modellen ganz praxisnah: Der elektrische Mini Cooper soll in zwei verschiedenen Varianten (Reichweite 305 bzw. 401 km) erhältlich sein, sein Markenbruder Countryman soll mit 13 cm mehr Länge nun ein wesentlich komfortableres Platzangebot bereitstellen.

Mercedes gab mit dem CLA einen Ausblick auf die künftige Einsteigerklasse der Marke, wartete aber auch mit der spektakulären Studie Vision One-Eleven auf, die als Hommage an den C 111 aus den 1970er-Jahren verstanden werden will.

Ford stellte im Open Space der IAA den komplett neu entwickelten Explorer Electric aus. Das E-SUV läuft bereits seit September 2023 in Köln vom Band.

Viel Aufmerksamkeit erntete auch Cupra: Neben dem Tavascan, dem ersten vollelektrischen SUV der spanischen Marke, sorgte man auch mit der Studie Dark Rebel für Aufsehen, deren Design aus dem Internet stammt: Cupra-User konnten dank eines Konfigurators mit 270.000 Auswahlmöglichkeiten ihren Traumsportwagen Form verleihen.

Einer alten Frage ging die Marke VW auf der IAA auf den Grund: GTI und E-Mobilität, geht das? Es geht - das zeigt zumindest der ID.GTI, der künftig nicht nur frischen Schwung in die Kompaktwagen-Klasse, sondern auch die Emotion zurück zu den Wolfsburgern bringen will. Zudem präsentierte VW die Neuauflage des Passat, der in neuen Dimensionen (Länge plus 17 Zentimeter) den deutschen Premiummarken Konkurrenz machen will.

Fotos: Opel, BMW Group Smart, Mercedes Benz
Fotos: Opel, BMW Group Smart, Mercedes Benz

Modell-Zukunftsschau: Noch als Konzeptauto getarnt, zeigte Mercedes auf der IAA, wie künftig die Einsteigerklasse der Marke aussehen soll. Optisch gewöhnungsbedürftig, jedoch technisch hochinteressant: die Features, die BMWs „Neue Klasse“ beinhalten soll. Ein selbstbewusstes Auftreten demonstrierte Opel mit der elektrischen Studie Opel Experimental. Ob diese 2025 als Manta Electric auf den Markt kommen dürfte, ist jedoch noch fraglich. Gelungen und völlig neu: die Formensprache der Marke Smart und ihres neuen Modells Smart #3.