Aktion scharf in Wien

Zahl verdoppelt: 74 Fußgeher von Radlern verletzt

Österreich
27.06.2018 15:01

Fußgeher leben in Wien gefährlich: 74 Menschen wurden allein 2016 von Rad-Rowdys niedergemäht. Die Zahl dieser Unfälle hat sich in vier Jahren verdoppelt, obwohl der Anteil der Radfahrer am Verkehrsgeschehen laut Statistik gleich blieb. Jetzt kontrollierte die Polizei besonders scharf in der Innenstadt.

Auf Nachfrage der „Krone“ veröffentlichte die Polizeidirektion Wien jetzt die Zahlen der Rad- und Fußgeherunfälle seit 2007: Vor zehn Jahren wurden 399 Radler im Straßenverkehr verletzt, im Vorjahr waren es bereits 601 Personen. Besonders auffällig ist die Steigerung bei Unfällen Radfahrer gegen Fußgeher: In nur vier Jahren erhöhte sich die Zahl von 44 auf 74. Und ein weiterer Negativrekord: Die Zahl der getöteten Fußgeher stieg 2017 auf elf Menschen.

„Rücksichtslosigkeit auf den Straßen nimmt zu“
Trotz Radweg-Millionen sowie der Anstellung einer Fußgeherbeauftragten und der Finanzierung einer Radfahr-Lobby ist dies eine sehr negative Entwicklung. Dazu kommt aus dem Büro von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne): „Rücksichtslosigkeit hat auf Wiens Straßen nichts verloren. Wir stellen fest, dass nicht nur Radfahrer, sondern auch Fußgeher und Autofahrer nun weniger die Verkehrsregeln beachten.“ Außerdem wird behauptet, dass sich „die Zahl der Radfahrer" verdoppelt habe - das würde jedoch klar der offiziellen Statistik der Stadt (Modal Split) widersprechen, die den Radleranteil seit 2013 bei konstant sieben Prozent sieht.

Wie gefährlich es auf den Straßen tatsächlich zugeht, zeigt auch der jüngste Unfall in der Siebenbrunnengasse in Margareten. Eine 55-jährige Radfahrerin fuhr einen 41-jähriger Fußgänger nieder, der über die Straße ging. Die Radlerin erlitt eine offene Oberarmfraktur, der Passant Abschürfungen am Unterarm - Krankenhaus.

Dutzende Pedalritter aus Verkehr gezogen
Bei der Aktion scharf in der Wiener Innenstadt fischte am Mittwochvormittag die Polizei an mehreren Punkten gleich Dutzende Pedalritter aus dem Verkehr. Ihre Vergehen: falsche Ausrüstung, zu schnell und Ignorieren von roten Ampeln.

Richard Schmitt und Florian Hitz, Kronen Zeitung

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