Die Protagonisten, die Sengls neue Serie „Madvertising“ bevölkern, tragen nämlich alle Tierköpfe, wie man sie noch aus der Kindheit von Märchen kennt.
Der böse Schäferhund im Business Anzug, der die Kochkünste seines Häschens überwacht, erinnert unweigerlich an Rotkäppchen. Und beim Wolfsmensch, der seinen Sohnemann auf der Remington das Schießen beibringt, kommt einem der Wolf und die sieben Geißlein in den Sinn.
Sengl spielt mit vertrauten Figuren und Sujets, kreiert daraus „Zwitterwesen“, die Symbole für menschliches Verhalten sind, das unkontrolliert, oft auch „animalischen Charakter“ hat.
Machtspiele, Abhängigkeit oder Konsum- bzw. sogar Kriegswahn werden in ihren Acrylbildern so raffiniert vor Augen geführt, dass man sich dem nicht entziehen kann. „Ich setze mich in meiner Arbeit mit nicht gerade leichten Themen auseinander. Insofern versuche ich den Betrachter auf humorvolle und sehr plakative Weise ins Bild zu locken, um sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen“, so die Wiener Künstlerin.
Eine tierisch geniale Maskerade, die gesellschaftliche Abgründe aufdeckt.
Deborah Sengl, „Madvertising“, Galerie Trapp, Griesgasse 6, noch bis zum 31.August
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