Nach der Pleite der privaten Commerzialbank in Mattersburg ziehen über das rote Burgenland schwarze Wolken auf. Zum Handkuss für jahrelange Versäumnisse durch die Finanzmarktaufsicht, die Bankenaufsicht und die Staatsanwaltschaft kommt der seit wenigen Monaten mit Mehrheit gewählte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Wie ist es möglich, dass aufgrund der offensichtlichen Malversationen die seinerzeit aus guten Gründen von der Raika in die Selbstständigkeit entlassene Commerzialbank, trotz der offensichtlichen Probleme, nie ordnungsgemäß kontrolliert wurde? Wie ist es möglich, dass die Privatbank bei einer Bilanzsumme von knapp 800 Mio. Euro bis zu 700 Mio. Euro Verlust macht? Mag sein, dass die Politik ein kleiner Teil der Schuld trifft, aber die wirklich Verantwortlichen sitzen in der FMA und der Bankenaufsicht! Sie haben ihre Verpflichtungen vollkommen vernachlässigt und sollten daher den Schaden wiedergutmachen. Das politische Hickhack, die Forderungen von Neuwahlen oder Spekulationen, wer in Jahren irgendwelche Positionen in einer Partei haben wird, sind vollkommen fehl am Platz und helfen niemandem. Nun gilt es vorrangig, Lösungen für Tausende Geschädigte zu finden. Dass Sparer und Kunden durch dieses Verbrechen ihr Geld verlieren, ist eine riesige Sauerei! Anstatt zu streiten, ist die gesamte Politik gefordert, sich mit allen juristischen Mitteln für die Geschädigten einzusetzen. Die Menschen erwarten zu Recht, dass die Pleite der Commerzialbank, welche durch das jahrelange Wegschauen der verantwortlichen Stellen überhaupt erst ein derartiges Ausmaß erreichen konnte, nicht auf dem Rücken der kleinen Anleger und Sparer hängen bleibt.