Das freie Wort

EU-Erweiterung grundlegend überdenken!

Vor wenigen Tagen wurde unter anderem über Serbien, als einen der Beitrittskandidaten der Balkanstaaten zur EU-Gemeinschaft, berichtet. Wenn man die Bilder über die Krawalle in Belgrad sieht, kommen zwangsläufig Gedanken auf, ob wir einen weiteren Unruheherd brauchen und nicht selber in der Staatengemeinschaft Europas schon genug Probleme haben. Nachdem die serbischen Behörden versucht haben, mit Sondermaßnahmen die stark steigenden Pandemie-Zahlen in den Griff zu bekommen, gibt es laufend Demonstrationen und Ausschreitungen. Der Anstieg der Neuerkrankungen ist nicht verwunderlich, wurden doch Fußballspiele mit Publikum zugelassen und Einschränkungen auf Druck der Demonstranten aufgehoben. Kein gutes Bild gibt auch die Einlieferung mehrerer Spitzenfunktionäre der regierenden Serbischen Fortschrittspartei ins Krankenhaus, nach der Siegesfeier anlässlich der Wahlen im Juni 2020. Weiters ist in Anbetracht des Streites um die abtrünnige serbische Provinz Kosovo innerhalb Serbiens mit laufenden Unruhen durch die Nationalisten zu rechnen. Angriffe auf Journalisten und Fotografen sind im Zuge der Krawalle an der Tagesordnung. Bei Betrachtung dieser Zustände ist es mehr als frag-lich, ob ein Beitritt zur EU zu befürworten ist. Sinnvoller wäre, Serbien Zeit für einen gewissen demokratiepolitischen Reifungsprozess zu geben und eine Erweiterung nicht um jeden Preis durch-zusetzen.

Mag. Hans Rankl, St. Pölten

Erschienen am Mo, 13.7.2020

Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Weitere Leserbriefe
navigate_before
today

Fr., 19. Apr. 2024

arrow_drop_down
navigate_next

Für den aktuellen Tag gibt es leider keine weiteren Leserbriefe.

navigate_before
today

Fr., 19. Apr. 2024

arrow_drop_down
navigate_next



Kostenlose Spiele