Das freie Wort

Maskenpflicht Liebe Regierung! Sie haben zu Beginn der Corona-Krise vorbildlich und richtig reagiert. Auch während der folgenden Monate war Ihre Haltung gut. Dann haben Sie jedoch, unter welchem Einfluss auch immer, die Maskenpflicht, bis auf ganz wenige Ausnahmen, aufgehoben. Das war eindeutig zu früh und falsch. Sich auf die „Eigenverantwortung“ und den „Hausverstand“ zu verlassen, klappt in unserer heutigen Gesellschaft nicht! Bitte führen Sie die Maskenpflicht zumindest in Supermärkten und Handel wieder ein.Christa Snauer, per E-MailBedenkliche Entwicklung

Man kann zum Lockdown und den ergriffenen Pandemiemaßnahmen, die uns unsere Politiker auferlegt haben, stehen wie man will, Faktum ist: SARS Covid-19 konnte gut in Schach gehalten werden. Bei aller Vor- und Fürsorge für das Volk hätte man dieses aber nicht in Panik versetzen zu brauchen. Gehorsam und gelehrig, wie wir sind, hätten wir auch ohne schreckliches Bildmaterial und Horrorzahlen in den Medien unseren Mund-Nasen-Schutz getragen, unseren Abstand bestmöglich eingehalten und unsere Risikogruppen mit unseren Besuchen verschont. Etwas Eigenverantwortung hätte man uns schon zutrauen dürfen (Ausnahmen bestätigen immer die Regel). Jedoch halte ich es für weitaus gefährlicher, dass es einer viralen Infektion gelungen ist, einen Keil in die Gesellschaft zu treiben – wir wurden entzweit. Die einen wollen schnellstmöglich ihre Freiheit erobern, lassen immer häufiger die Maske, aber auch den „Maulkorb“ fallen, während die anderen immer noch auf Abstand gehen sowie mit Angst infiziert zu sein scheinen. Das wird nach den Öffnungen und Lockerungen sichtbar; die Menschen sind reserviert, schrecken bei Kontaktaufnahme zurück, machen beim Spaziergang einen weiten Bogen, sind erbost, wenn der Abstand zu gering usw. – noch immer macht sich Angst und übertriebene Panik breit. Kritiker und Andersdenkende werden gar als Spinner, Verschwörungstheoretiker oder potenzielle Killer tituliert. Sieht so unsere neu erworbene Freiheit und unser Miteinander aus? Sollte uns eine 2. Welle, wie vorausgesagt, ereilen, fordere ich unsere Regierung auf, etwas umsichtiger und gemäßigter zu agieren und gegebenenfalls auch auf andere (unabhängige) Experten zu hören. Denn: Angst ist einer der schlechtesten Ratgeber.

Daniela Pichler, Hintersee

Erschienen am Mi, 8.7.2020

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