Auch auf dem PC startet der Spieler als Desmond Miles, der sich widerwillig von dubiosen Forschern mittels seiner Gene in die Erinnerungen seines Vorfahren Altair einführen lässt. Wenn du mehr über die Hintergrundgeschichte von "Assassin's Creed" erfahren möchtest, kannst du diese im krone.at-Test der Konsolenversion nachlesen (siehe Infobox!).
Zu Beginn stehen Übungseinheiten zur Steuerung auf dem Programm. Die Kamera wird dabei mit der Maus bedient, zur Fortbewegung Altairs sind die WASD-Tasten vorgesehen. Da Altair allerdings regelmäßig weitere Aktionen ausführen muss - vor allem Sprünge zum Klettern und das Schubsen von Passanten - ist es empfehlenswert, die Steuerung den eigenen Wünschen anzupassen und die Möglichkeit zur freien Tastaturbelegung ausgiebig zu nützen. Hat der Spieler die für sich passende gefunden, funktioniert die Kombination aus Maus- und Tastatursteuerung jedoch hervorragend - Altair springt, schleicht, kämpft und mordet im wahrsten Sinn des Wortes spielerisch.
Sind diese ersten Hindernisse überwunden, kann der Spieler zum ersten Mal mit offenen Augen über die grafisch wunderbar gelungene mittelalterliche Welt staunen. Altair bewegt sich - entsprechende Hardware vorausgesetzt - katzenartig über die Dächer von Damaskus, sein Schatten fliegt mit ihm durch Jerusalem, während unten Passanten stehen, reden, Wachen ihrer Wege gehen und Vögel durch die Lüfte jagen. Texturen, Lichteffekte und Bewegungen wirken wie aus einem Guss und werden von der Sounduntermalung - einer Mischung aus Musik, Umgebungsgeräuschen und Stimmen - veredelt.
Trotz vielversprechendem Titelzusatz "Director's Cut" unterscheidet sich die PC-Version nur durch vier neue Mini-Missionen - Geschicklichkeits- und Geschwindigkeitseinlagen - von der Konsolenumsetzung, und genau wie in dieser krankt "Assassin's Creed" an der mangelnden Langzeitmotivation. Altairs Welt ist wunderschön anzusehen, und auch die Missionen machen Spaß - besonders das zugehörige Klettern und die Erkundung der Umgebung. Doch nach längerem Gamen wiederholt sich das Spielgefühl, es mangelt etwas an Abwechslung. Die tollen Schauplätze und die grundsätzlich spannende Story entschädigen jedoch dafür, ebenso wie die große spielerische Freiheit und das Gefühl, in Altairs Haut zu stecken - der Gamer sieht nicht nur, er erlebt, wird hineingezogen in diese Welt voller Geheimnisse, Attentate und Macht. Negativ fällt allerdings - wie schon bei der Konsolenumsetzung - ins Gewicht, dass das Spiel lediglich automatisch an festgelegten Punkten speichert, worauf der Gamer keinen Einfluss nehmen kann.
Die Nintendo-DS-Fassung von "Assassin's Creed" trägt den Titel "Altairs Chronicles" und dreht sich um die Vorgeschichte des Attentäters. Altair begibt sich hier in echter 3D-Umgebung auf die Suche nach einem geheimnisvollen Artefakt. Grafisch überzeugt das Game, Bewegungsdarstellung und Umgebung sind schön anzusehen. Die Geschichte bleibt allerdings - auch wegen der Erzählung in Form von Bildern und Text - weniger greifbar für den Spieler als in den anderen Versionen. Sie dient eher als Träger für das Kämpfen, Klettern und Springen - und letzteres ist der große Schwachpunkt des Games.
Des Öfteren hüpft Altair wegen der schwammig geratenen Steuerung zu weit, was fast immer mit dem virtuellen Tod bestraft wird. Außerdem müssen Abgründe überwunden werden, die weiter sind als der DS-Bildschirm breit ist - Resultat ist ein Sprung ins Unbekannte. Noch schlimmer: Wenn bei so einem Flug auch noch plötzlich die richtige Taste zu drücken ist - zum Beispiel, um mit dem Haken einen Balken zu treffen.
Was hingegen gefällt, ist dass der Spieler auch auf dem DS von hinten Angriffe auf arglose Opfer ausführen kann. Außerdem warten auflockernde Minispiele, die im Gegensatz zur PC-Version nicht übersprungen werden können. Hier müssen mit dem Griffel im richtigen Moment etwa bestimmte Punkte auf dem berührungsempfindlichen unteren DS-Screen gedrückt oder Gegenstände möglichst vorsichtig aus einer Tasche gestohlen werden. Auch die Schwertkämpfe gehen leicht von der Hand, Altair kann mit Hilfe verschiedener Buttonkombinationen leichte, schnelle oder schwere Angriffe ausführen sowie abblocken.
Fazit: "Assassin's Creed" für den PC darf ohne Zweifel zu den gelungensten Konsolenumsetzungen gezählt werden - Grafik, Sound und vor allem Spielgefühl überzeugen (nach kurzer Eingewöhnungszeit aufgrund der Steuerung). Die Mischung aus Schleichen und Kämpfen überzeugt ebenso wie die lebendige, interaktive Welt - so sehr, dass der Gamer sich nach einigen Spielstunden zurückhalten muss, nicht selbst eine Hauswand zu erklettern um vom Dach die Umgebung auszuspähen...
Die DS-Umsetzung kann vor allem in Punkto Atmosphäre nicht mithalten, auch wenn die Grafik für das tragbare Gerät sehr gut gelungen ist. Die echte 3D-Umgebung, durch die Altair virtuos klettert und springt sowie die Minispiele machen Spaß, allerdings ist die Steuerung einen Tick zu ungenau und des Öfteren werden unfaire Manöver verlangt - ins Unbekannte zu springen endet nicht selten mit dem virtuellen Tod, was trotz großzügig verteilter Speicherpunkte auch dem Spielspaß den Garaus macht.
Plattform: PC und Nintendo DS (beides getestet); Xbox 360, PS 3 (Test siehe Infobox)
Publisher: Ubisoft
Krone.at-Wertung: PC: 90 %, DS: 70 %
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