Brief mit Kugel

Steirer wegen Drohbrief an Platter verurteilt

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Weil er mit der Asylpolitik des Innenministers nicht einverstanden war, hat ein Steirer Ende letzten Jahres eine Kugel samt Drohbrief an Günther Platter geschickt. Diese Aktion brachte den pensionierten Gendarm am Dienstag in Graz vor Gericht. Er zeigte sich geständig: "Es war eine Dummheit". Der Angeklagte wurde zu einer Geldstrafe von 2.700 Euro sowie einer bedingten Haft von vier Monaten verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der 64-jährige Weststeirer ist seit seiner Pensionierung sozial sehr engagiert. Unter anderem waren ihm auch Hilfstransporte in den Kosovo ein Anliegen. Als im Vorjahr einige abgelehnte Asylanträge in Österreich für Aufsehen sorgten, schritt der Steirer zur Tat. 

Er schickte Minister Platter zunächst einige beleidigende E-Mails, dann folgten zwei Drohbriefe. Darin war die Rede, dass man Platter "für immer und ewig aus Österreich abschieben" solle, und zwar "1,5 Meter tief unter die Erde". Einem der Briefe fügte der Pensionist eine Neun-Millimeter-Kugel bei.

Ehemaligem Gendarm tut es leid
Der Beschuldigte gab seine Drohung vor Gericht sofort zu. "Es tut mir leid", meinte er. Der Sachverständige erklärte, es sei für ein "stalkerähnliches" Verhalten üblich, zu immer stärkeren Mitteln zu greifen, wenn man keine Wirkung erziele. Der Weststeirer wurde zu einer Geldstrafe von 2.700 Euro sowie einer bedingten Haftstrafe von vier Monaten verurteilt. Der Richter empfahl ihm außerdem, einen Entschuldigungsbrief an den Minister zu schreiben.