Sternderl schauen

Sternschnuppenregen über Österreich

Wissenschaft
11.08.2003 19:18
Die lauen Sommernächte bieten zurzweit ein besonderes Freilicht-Spektakel: Der Sternschnuppenstrom der Perseiden erstrahlt am Himmel und wird sein Maximum am frühen Mittwochmorgen erreichen. Die Lichter scheinen aus dem Sternbild Perseus im Nordosten zu strömen, sind aber am gesamten Himmel zu sehen.
Allerdings seien die schwächeren der Leuchtspurenin diesem Jahr schwer zu erkennen, erläutert Wolfgang Steinicke,Sprecher der Vereinigung der Sternfreunde (Heppenheim). Der helleVollmond reduziert die Zahl der sichtbaren Sternschnuppen. "SchauenSie nicht direkt zum Mond", rät Bill Cook von der US-WeltraumagenturNASA. Das könne den Gesamteindruck der Nacht ruinieren. "Durchdie Hitze wird zudem vom Boden her viel Staub in die Atmosphäregetragen, was die Sicht ebenfalls trüben kann", ergänztSteinicke. "Man muss etwas Geduld haben."
 
Auch der Mars ist toll zu sehen!
Derzeit tritt noch ein weiterer Mitspieler im Himmels-Schauspielhervor. Der Mars ist von etwa 23 Uhr an als heller ockerfarbenerbis rötlicher Punkt tief am Südosthorizont zu erkennen."Zu Einbruch der Dunkelheit steht er bei ausgestrecktem Arm etwaeine Faustbreit über dem Horizont", erklärt Martin Neumann,Redakteur des Magazins "Sterne und Weltraum" (Heidelberg). "BisMitternacht steigt er etwas höher - etwa eine Handbreit überden Horizont." Unser Nachbarplanet erscheint gerade besondershell: Ende August erreicht er seinen nächsten Punkt zur Erdeseit rund 60.000 Jahren.
 
Ursprung der Perseiden sind Staubteilchen und Bruchstückedes Kometen Swift-Tuttle. Auf ihrer Bahn um die Sonne kreuzt dieErde dessen Staubspur jedes Jahr Mitte August. Die Lichtstreifenentstehen, wenn die winzigen Teilchen in die Erdatmosphäreeindringen und verglühen. Viele sind nur so groß wieSandkörner. Die Perseiden- Staubkörner seien überein relativ großes Gebiet verteilt. "Daher verteilen sichdie Sternschnuppen über einige Nächte", erläutertSteinicke. Beim Perseidenstrom im vergangenen Jahr hatten Hobbyastronomenin Japan und Griechenland bis zu 150 Meteore pro Stunde gemeldet.
 
Im Volksmund sind die Perseiden auch als Laurentius-Tränenbekannt, nach dem Märtyrer, der der Legende zufolge am 10.August 258 nach Christus in Rom auf einem glühenden Rostzu Tode gefoltert wurde.
 
Sternschnuppen müssen nicht in einem Stromauftauchen. "Auf der Erdbahn sind immer einzelne Krümel,die ein Komet hinterlassen hat", sagt Steinicke.
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