Chaos-Grand-Prix

Lewis Hamilton gewinnt den Australien-GP

Sport
17.03.2008 17:19
Vizeweltmeister Lewis Hamilton hat am Sonntag den turbulenten Auftakt-Grand-Prix der Formel-1-Saison in Australien gewonnen. Der 23-jährige Engländer, der aus der Pole Position gestartet war, siegte nach 58 Runden in Melbourne im McLaren-Mercedes vor den beiden Deutschen Nick Heidfeld (BMW-Sauber) und Nico Rosberg (Williams-Toyota). Der zu Renault zurückgekehrte Doppel-Weltmeister, der Spanier Fernando Alonso, fuhr auf Platz vier. Lediglich sieben von 22 gestarteten Piloten sahen die Zielflagge.

Während selbst Doppelweltmeister Fernando Alonso im Renault als Vierter eine starke Leistung zeigte, war Ferrari der große Verlierer beim hitzigen WM-Auftakt. Beide Autos fielen aus und nur ein "geschenkter" Punkt für den letztlich auf Platz acht gereihten Weltmeister Kimi Räikkönen verhinderte eine Doppelnull für die nach den Wintertests zu klaren Favoriten gestempelt gewesenen Italiener.

Der von Platz vier gestartete Felipe Massa drehte sich schon in der ersten Kurve in die Mauer und fiel auf den letzten Platz zurück. Der nach seinem Defekt in der Qualifikation als 15. gestartete Weltmeister Kimi Räikkönen kam dank Einstopp-Strategie zunächst zwar bis auf Platz drei vor, verspielte dann aber mit zwei schweren Fahrfehlern alles.

Ferrari "mit dem falschen Fuß aufgestanden"
"Es muss Jahre her sein, dass bei uns beide Motoren gleichzeitig kaputt gegangen sind", ärgerte sich Team-Manager Luca Baldisseri und Teamchef Stefano Domenicali gestand ein: "Wir sind hier echt mit dem falschen Fuß aufgestanden. Das Team hat in Australien nicht auf dem üblichen Standard funktioniert und jetzt müssen wir die Ärmel aufrollen." Nur überreagieren dürfe man nicht. "Wir waren vorher kein Phänomen und sind jetzt auch keine Kaltblüter."

Kubica und Kovalainen als Pechvögel
Der aus Startreihe eins gestartete Pole Robert Kubica musste im BMW aufgeben, weil ihn der Japaner Nakajima mit dem Williams angefahren hatte. Und Kovalainen hatte Riesenpech, weil ihn die zweite Safety-Car-Phase um Platz zwei brachte. Toyota-Fahrer Glock sorgte dann mit einem dramatischen Abflug für die dritte Safety-Car-Phase.

Chaot unter den Chaoten war aber Honda-Pilot Rubens Barrichello. Der Brasilianer kassierte zunächst eine Stop-und-Go-Strafe, fuhr dabei seinen Tankwart über den Haufen und wurde am Ende als Sechster auch noch disqualifiziert, weil er die rote Ampel am Boxenausgang überfahren hatte. Damit fiel der Neo-Wurz-Rennstall um ein echtes und lange ersehntes Spitzenergebnis um.

Verpatzer WM-Auftakt für Red Bull
Ziemlich daneben gegangen ist der Formel-1-Auftakt auch für die beiden Austro-Teams von Red Bull. Vor allem bei Red Bull Racing war nach dem Doppel-Aus für Mark Webber und David Coulthard von einer "Riesenenttäuschung" die Rede.

Bei den "Bullen" kam am ersten Rennsonntag der Formel 1 2008 fast alles Pech der Welt zusammen. Lokalmatador Webber wurde im Rennen schon in der ersten Runde "abgeschossen". Teamkollege David Coulthard verteidigte trotz eines schleichenden Patschens Platz zehn gegen den Ferrari von Felipe Massa lange erfolgreich, ehe er in der 26. Runde bei einem Überholversuch in Kurve eins mit dem Ferrari des Brasilianers kollidierte.

Debütant Bourdais rettete Bilanz
Während der nagelneue und hoch eingestufte Newey-RB4 damit kein gelungenes Debüt feierte, hatte man beim mit dem Vorjahres-Auto fahrenden Schwesternteam Toro Rosso wenigstens ein lachendes Auge. Und das, obwohl der nach seinem grandiosen Training von Platz neun gestartete deutsche Jungstar Sebastian Vettel ebenfalls schon in Kurve eins sein Rennen beendet hatte.

Bourdais hingegen wurde vom Team glänzend durch das Chaos-Rennen in Australien dirigiert. Der vierfache ChampCar-Meister lag bis zwei Runden vor Schluss sogar auf Platz vier, ehe ein rauchender Motor auch der Fahrt des Franzosen ein vorzeitiges, wenn auch spätes Ende setzte. Dadurch durfte sich Bourdais nach der Disqualifikation von Rubens Barichello immerhin über zwei WM-Punkte für Platz sieben freuen.

"Bourdais hat bewiesen, dass er der richtige Fahrer neben Vettel ist", sah sich Team-Mitbesitzer Gerhard Berger bestätigt. "Sebastien ist fehlerlos gefahren und hat das Rennen hervorragend gelesen. Nur das Glück hat uns heute gefehlt", ergänzte der Tiroler. "Gut, dass es in einer Woche schon wieder ein Rennen gibt. Zwei Punkte sind bestimmt besser als keine, aber vierte Plätze gibt es nicht jeden Sonntag", war sich Berger bewusst.

Endstand beim Grand Prix von Australien:
 

1.

Lewis Hamilton

McLaren-Mercedes

1:34:50,616 Stunden

2.

Nick Heidfeld

BMW

+5,4 Sekunden

3.

Nico Rosberg

Williams-Toyota

+8,1 Sekunden

4.

Fernando Alonso

Renault

+17,1 Sekunden

5.

Heikki Kovalainen

McLaren-Mercedes

+18,0 Sekunden

6.

Kazuki Nakajima

Williams-Toyota

+1 Runde

7.

Sebastien Bourdais

Torro-Rosso-Ferrari

+3 Runden

8.

Kimi Räikkönen

Ferrari

+5 Runden

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(Bild: KMM)



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