Anfang April soll es dort mit rund sechs Tonnen Nachschub automatisch andocken. Die gesamte Mission dauert sechs Monate. Voraussichtlich im August fliegt das sogenannte ATV (Automated Transport Vehicle) zurück in Richtung Erde und verglüht mit dem Müll aus der Station in der Atmosphäre.
Wichtiger Schritt für Europa
Nur einen Monat nach dem erfolgreichen Start des Weltraumlabors "Columbus" feierten die Europäer den Missionsbeginn als wichtigen Schritt. "Europa ist nun ein wichtiger Partner für den Betrieb der ISS", sagte der Chef der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Jean Jacques Dordain, in Kourou. "Es ist das größte und schwerste Raumfahrzeug aus Europa. Statt Geld zahlen wir mit 20 Tonnen High-Tech für die Kosten unseres Teils der ISS", sagte ESA-Direktor Gaele Winters in Bremen. Der ATV-Prototyp "Jules Verne" hat 1,3 Milliarden Euro gekostet, vier Nachfolger sind bestellt.
An vielen Raumfahrt-Standorten in Europa hatten hunderte Techniker und Wissenschafter die Liveübertragung des Starts und der wichtigsten ersten Flugphasen verfolgt. Zehn Minuten nach dem Abheben der Ariane-5-Spezialversion mit ihrer Rekordnutzlast wurde das ausgebrannte Haupttriebwerk abgesprengt. Danach trieb die in Bremen gebaute Oberstufe das ATV in eine Umlaufbahn zwischen 140 und 260 Kilometern Höhe. Nach dem Brennschluss und der Trennung von der Ariane-Oberstufe fuhr "Jules Verne" gegen 6.30 Uhr seine Sonnensegel aus und nahm mit seinen Navigationssystemen einen ersten "Rundumblick" zur Orientierung vor.
Umfangreiche Flugmanöver geplant
Bis zum Andocken an die ISS plant die ESA über ihr neues ATV-Kontrollzentrum in Toulouse umfangreiche Flugmanöver. Dabei sollen die neuen Navigations- und Kontrollsysteme getestet werden, um eine sichere Annäherung an die bemannte Raumstation zu gewährleisten.
ATV soll die Lücke schließen zwischen der Stilllegung der veralteten US-Shuttles voraussichtlich im Jahr 2010 und der Inbetriebnahme der Nachfolge-Fähren, für die noch kein konkretes Datum bekannt ist. Es gilt als Zwischenschritt für vollautomatische Missionen zu Mars oder Mond. Es könnte aber auch das Grundmodell für bemannte Fähren sein, sagte der Chef der Raumtransportgesellschaft Arianespace, Yves Le Gall. Europa besitze alle Grundelemente für die bemannte Raumfahrt. Er sei aber nicht sicher, ob die ESA-Staaten die nötigen zehn Milliarden Euro für das Projekt aufbringen werden, sagte Le Gall dem "Parisien".
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