Wichtiger Sieg
Obama gewinnt parteiinterne Vorwahl in Wyoming
Damit sicherte sich der Senator aus Illinois die meisten der zwölf Delegiertenstimmen - angesichts der für eine Nominierung nötigen 2.025 Stimmen eine kleine Zahl. Allerdings konnte er nach den Rückschlägen in den wichtigen Staaten Ohio und Texas ein neues Erfolgserlebnis verbuchen.
Bevölkerungsärmster US-Bundesstaat
Wyoming hat nur rund 500.000 Einwohner und damit die geringste Bevölkerungszahl aller 50 US-Bundesstaaten. Die Parteimitglieder der Demokraten stimmten in 23 Wahlversammlungen, den sogenannten Caucuses, über ihren künftigen Präsidentschaftskandidaten ab. US-Medien meldeten eine Rekordbeteiligung, die Versammlung in der Hauptstadt Casper musste wegen des großen Andrangs sogar mit zweistündiger Verspätung beginnen. "Ich wusste gar nicht, dass es im ganzen Staat überhaupt so viele Demokraten gibt", sagte der Parteifunktionär Dick Sadler im Hinblick auf die traditionell republikanische Bevölkerung in Wyoming.
Obama schließt Kandidatur als Vizepräsident aus
Obama schloss im örtlichen Regionalprogramm des Fernsehsenders CBS eine Kandidatur als Vizepräsident unter Clinton aus. "Ich bewerbe mich um das Amt des Präsidenten", sagte Obama am Freitag. "Wie haben doppelt so viele Staaten wie Senatorin Clinton gewonnen und haben mehr Wählerstimmen bekommen. Ich denke, wir können unseren Vorsprung halten."
Clinton glaubt an ein "Dream-Team"
Clinton hatte angesichts des knappen Rennens am Mittwoch erstmals eine Zusammenarbeit mit Obama an der Staatsspitze ins Gespräch gebracht. Auf die Frage nach einer möglichen Aufteilung der Posten des Präsidenten und Vize-Präsidenten zwischen dem Senator aus Illinois und ihr hatte sie gesagt: "Das könnte die Richtung sein, in die wir uns bewegen." Allerdings hatte sie klargestellt, dass sie an der Spitze eines solchen gemeinsamen "Tickets" stehen sollte. Ihr Ehemann, Ex-Präsident Bill Clinton, meinte bei einer anderen Wahlkampfveranstaltung, seine Frau und Obama wären angesichts ihrer unterschiedlichen Stärken in verschiedenen Teilen der USA gemeinsam eine "nicht aufzuhaltende Macht".
Obama um hundert Stimmen voran
Laut der Internetseite RealClearPolitics hat Obama derzeit 1.581 Delegiertenstimmen sicher. Clinton, die mit Vorwahl-Siegen in Ohio und Texas am vergangenen Dienstag ein Comeback gefeiert hatte, kommt demnach auf 1.460 Delegierte. Sollte das Rennen weiter knapp bleiben, ist eine Kampfkandidatur auf dem Parteikongress der Demokraten im August in Denver wahrscheinlich. Dabei könnten dann die Stimmen der sogenannten "Super-Delegierten", die wegen ihrer Parteiämter ein Stimmrecht besitzen, ausschlaggebend sein.
Die nächsten Vorwahlen in einem großen Bundesstaat finden am 22. April in Pennsylvania statt. Dort geht es um gut 160 Delegierte. In Umfragen liegt hier Clinton mit etwa 15 Prozentpunkten vor Obama. Bereits am kommenden Dienstag kämpfen die beiden Demokraten in Mississippi um 33 Delegiertenstimmen.
Die eigentliche Präsidentenwahl findet dann im November statt. Der Sieger bei den Demokraten wird voraussichtlich gegen den Republikaner John McCain antreten, der sich bei den Vorwahlen seiner Partei bereits durchgesetzt hat. Amtsinhaber George W. Bush darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten.
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