"Ja, aber die Familie in unserem Stück ist weit entfernt vom Erfolg dieser Familie. Uns geht es darum, die Veränderungen innerhalb einer Familie aufzuzeigen, die sich in einer fremden Kultur zurechtfinden muss. Dieser Traum vom Ankommen wird über die Musik kommuniziert, österreichische und amerikanische Folklore treffen aufeinander."
Welche Rolle spielen die Puppen von Suse Wächter?
"Go West" thematisiert den Prozess der Amerikanisierung. Die USA sind eine Projektionsfläche für Träume, die Puppen dienen als Spiegel dieser Träume. Außerdem wird die in den 1950er Jahren hochtechnisierte amerikanische Gesellschaft dadurch mit ganz einfachen theatralischen Mitteln wiedererfunden.
Auch die Dramatisierung ihres Romans "Wie der Soldat das Grammofon repariert" wird im Schauspielhaus Graz uraufgeführt (Premiere 7. Mai). Was darf man erwarten?
"Im Roman steht der Akt des Erzählens im Mittelpunkt, Geschichten entstehen aus vielen verschiedenen Blickwinkeln. Diesen Prozess möchte ich auch auf die Bühne bringen."
Im Roman werden Komik und Tragik immer wieder vermischt. Kann und darf man über Trauriges lachen?
"Auch Momente der akuten Gefahr können eine absurde Komik haben. Das wollte ich darstellen, aber meist soll es doch so sein, dass einem das Lachen sprichwörtlich im Hals stecken bleibt."
In einer Kurzgeschichte für die Sammlung "Halbwegs zum Himmel" haben sie das Kulturhauptstadtsjahr 2003 zu Grabe getragen. Warum das?
"Ich hatte in Graz immer das Gefühl, dass man das positive Trauma des Jahres 2003 noch nicht ganz verarbeitet, ihm noch sehr nachtrauert und noch keinen Abschluss gefunden hat."
Interview: Christoph Hartner
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