Putins Ziehsohn

Medwedew gewinnt Präsidentenwahl in Russland

Ausland
03.03.2008 19:08
Die zentrale Wahlkommission in Russland hat den deutlichen Sieg von Dmitri Medwedew bei der Präsidentschaftswahl offiziell bestätigt. Der Wunschnachfolger des russischen Staatschefs Wladimir Putin errang laut vorläufigem amtlichem Ergebnis bei dem Urnengang 70,23 Prozent der Stimmen, wie die zentrale Wahlkommission nach Auszählung von 99,45 Prozent der Stimmen am Montag in Moskau mitteilte.

Medwedew sei der "eindeutige Sieger" der Wahl vom Sonntag, sagte Wahlkommissionsleiter Wladimir Tschurow während einer Pressekonferenz. Medwedews Wahlsieg war lange vor der Abstimmung erwartet worden. Putin durfte nach zwei Amtszeiten gemäß der russischen Verfassung nicht mehr für das Präsidentenamt kandidieren, hatte aber angekündigt, unter Medwedew Ministerpräsident werden zu wollen.

Konkurrenten klar abgehängt
Medwedew selbst hatte die international als "unfair" kritisierte Wahl für demokratisch befunden. Er hatte insgesamt drei Konkurrenten: Kommunistenchef Gennadi Sjuganow lag kurz vor Ende der Auszählung bei 17,84 Prozent der Stimmen, der Nationalpopulist Wladimir Schirinowski bei 9,43 Prozent und der Einzelkandidat Andrej Bogdanow bei 1,28 Prozent.

Dutzende Festnahmen bei Protest gegen Wahl
Einen Tag nach dem Sieg des Kremlfavoriten Dmitri Medwedew bei der russischen Präsidentenwahl hat die Polizei in Moskau bis zu 50 Teilnehmer einer verbotenen Kundgebung festgenommen. Die Oppositionsanhänger riefen auf der Kundgebung am Montag "Nieder mit dem Geheimdienststaat".

Europäische Wahlbeobachter urteilten in Moskau, die Wahl Medwedews sei weder fair noch frei verlaufen. Trotz der Mängel spiegle das Ergebnis aber den Willen des Volkes wider. Medwedew lag nach Auszählung fast aller Stimmen bei 70,22 Prozent. Aus aller Welt gingen Wahl-Gratulationen im Kreml ein.

In Medwedews Geburtsstadt St. Petersburg, wo die Behörden den sogenannten Marsch der Dissidenten im Gegensatz zu Moskau genehmigt hatten, konnten etwa 1.000 Regierungsgegner unbehelligt demonstrieren. Unter ihnen war auch der Kremlkritiker und frühere Schachweltmeister Garri Kasparow. Die Opposition beklagte zahlreiche Wahlrechtsverstöße. Die Wahlleitung sprach dagegen von einem reibungslosen Verlauf der Abstimmung am Sonntag.

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