Zum 1:2 gepfiffen?

“Klarer Elfer und falscher Abseitspfiff!”

Steiermark
24.02.2008 14:58
Zwei Spiele, zwei Niederlagen - man hatte sich den Saisonstart zweifellos anders vorgestellt. War der Druck als Mit-Titelfavorit gehandelt zu werden, zu groß? "Intern", sagt Mario Haas (re.), "haben wir nie über den Titel geredet. Aber wenn man acht Wochen in den Medien als Winterkönig gefeiert und als Titelkandidat gehandelt wird, ist das für die jüngeren Spieler vielleicht doch ein zu großer Druck." Für Sturm-Coach Franco Foda und die meisten Fans trägt aber der Schiri die größte Verantwortung an der 1:2 Heimniederlage gegen den LASK.

Szene Nummer eins, die nicht nur das Blut des Sturm-Anhangs, sondern auch von Foda in Wallung brachte, spielte sich in der 55. Minute ab: Wemmer foulte Kienzl im Strafraum, der Referee ließ weiterspielen. Seine Erklärung nach dem Spiel (und nach Ansicht des Videos): "Ich war mir im ersten Moment nicht sicher, aber der Sturm-Spieler ist auch gleich weiter gelaufen. Jetzt, nach TV-Ansicht, muss ich sagen: Es war Elfmeter. Aber noch während des Spiels hat Kienzl gesagt, dass es keinen Körperkontakt gab."

"Stimmt nicht", konterte Kienzl gestern, "er hat nur zu mir gesagt, dass ich beim nächsten Mal die gelbe Karte sehe. Außerdem: Natürlich bin ich weiter gelaufen, der Ball war ja im Spiel. Hätte ich mich am Boden gewälzt, hätte ich sicher die gelbe Karte wegen einer Schwalbe gekriegt..." 

Und weiter geht's
Szene Nummer zwei spielte sich in der 84. Minute ab, als es noch 1:1 stand: Klapf legte Peric im Strafraum, Schörgenhofer gab Abseits. Begründung: "Der Assistent hat Abseits angezeigt, das anschließende Foul war nicht mehr entscheidend. Nach TV-Studium muss ich aber zugeben, dass es kein Abseits, nicht einmal gleiche Höhe war, doch die Fahne war oben." 

Bisher nur ein Elfer
Auch das will Foda nicht als Ausrede gelten lassen: "Schörgenhofer hat auch zuvor im Match schon nach einer falschen Abseitsanzeige seines Assistenten weiterspielen lassen..." 

Als Zusammenfassung seiner zwei Fehlpfiffe zündelte der Vorarlberger Fahrdienstleiter eine alte Diskussion an ("vielleicht sollte man über den Videobeweis wieder einmal nachdenken"), für den Sturm-Coach allerdings kein Trost: "Ich weiß nicht, was da in den letzten Wochen passiert ist. In Innsbruck wird gegen uns ein Elfer gepfiffen, der keiner war, jetzt das. Und wir haben in der ganzen bisherigen Saison nur einen einzigen Elfmeter zugesprochen bekommen." Ätzender Nachsatz: "Vielleicht gefällts jemandem nicht, dass wir da oben stehen..."

Keine Glückwünsche für den Schiedsrichter
Statt Glückwünschen zum 35. Geburtstag, den er am Vortag gefeiert hat, gab es für Schiedsrichter Robert Schörgenhofer nach Sturm gegen LASK harte Kritik von Trainer Franco Foda und wüste Pfiffe von den Fans. Zwei Szenen regten die Grazer auf - "glatte Elfmeter wurden uns da gestohlen", wetterte Foda. Dass der Referee seine Fehler nachher zugab, war nur schwacher Trost.

Die einen Feiern - die andern ärgern sich
Christian Mayrleb, der 35-jährige Oldie im LASK-Dress, ließ sich von den mitgereisten Fans für seine zwei "Supertore" feiern, Sturm-Trainer Franco Foda fand sie klarerweise keineswegs "super": "Wir sind durch zwei individuelle Fehler auf die Verliererstraße gekommen. Ich hab spielerisch keinen Rückfall bei uns gesehen, nur das Ergebnis hat nicht gestimmt, das tut weh." 

Kein Vorwurf auch an Georgi Shashiashvili für seinen Kapitalfehler vor dem 1:1. "Ein Blackout", sagt der Coach zum Schnitzer des sonst so verlässlichen Georgiers. 

Chancenauswertung ist glei Null
Im Moment mangelts auch an der Chancenauswertung. Der beste Beweis dafür trägt den Namen Marco Stankovic. Drei Tore machte er beim 4:0 gegen den LASK im Herbst, drei Chancen vergab er Freitag in der ersten Hälfte binnen zehn Minuten. "Natürlich schmerzt das. Aber ich darf jetzt nicht grübeln, muss einfach weiterarbeiten." 

Fraglich allerdings, ob er Dienstag, beim nächsten Match in Klagenfurt, schon wieder die Chance dazu kriegt. "Ich überleg noch, ob wir es wieder so angehen", sagt Foda. Für den aber zumindest eines klar ist: "Säumel und Salmutter werden kaum in Frage kommen, sie sind jetzt erst ins Training eingestiegen." 

Egon Rejc

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