Verwüstungen

Tornados reißen 54 Menschen in den Tod

Ausland
07.02.2008 07:47
Eine Serie von seltenen Winter-Tornados hat im Südosten der USA mindestens 54 Menschen das Leben gekostet. Die Wirbelstürme verwüsteten am Mittwoch vier US-Staaten und deckten dabei Häuser ab, entwurzelten Bäume, ließen Strommasten umkippen und brachten ein Einkaufszentrum teilweise zum Einsturz. Hunderte Menschen wurden verletzt. Die Rettungskräfte suchten in den am schlimmsten betroffenen Orten noch immer nach Opfern. Es wird nicht ausgeschlossen, dass die Zahl der Toten und Verletzten weiter ansteigt. Ähnlich schwere Stürme hatten die USA zuletzt im Mai 1999 heimgesucht.

Allein im Staat Tennessee kamen mindestens 26 Menschen ums Leben, wie die Behörden mitteilten. Arkansas meldete mindestens 13 Todesopfer, Kentucky sieben, Alabama vier. Betroffen war auch der Staat Mississippi. Die Winterstürme waren vermutlich auch der Auslöser für eine Explosion mit nachfolgendem Großbrand in einem Gaswerk in Tennessee.

Unter den Toten in Arkansas waren auch ein Ehepaar und seine elfjährige Tochter aus der 3.000-Seelen-Gemeinde Atkins, rund 100 Kilometer nordwestlich von Little Rock. Ein Tornado war direkt auf das Wohnhaus der Familie getroffen. "Nachbarn und Freunde, die dort waren, sagten 'da war mal ein Haus'", erklärte ein Polizeisprecher. Das Rote Kreuz funktionierte ein Wahllokal für den "Super Tuesday" zur Notstation für die Behandlung Verletzter um. Die Präsidentschaftsbewerber der Demokraten und Republikaner unterbrachen vielerorts ihre Wahlreden, um ihr Mitgefühl für die Opfer zu bekunden.

Einkaufszentrum teilweise eingestürzt
In Memphis brachten heftige Windböen Teile eines Einkaufszentrums zum Einsturz. In der Nähe suchten mehrere Menschen Schutz unter einer Brücke und wurden von einem Fluss fortgerissen. Sie konnten nach Polizeiangaben aber nahezu unverletzt geborgen werden. Schäden gab es auch in zwei Wohnheimen der Union University in Jackson. Acht Studenten waren stundenlang unter den Trümmern gefangen und erlitten leichte Verletzungen. Insgesamt mussten 51 Studenten vorübergehend ins Krankenhaus gebracht werden, wie Universitätsrektor David Dockery erklärte. In Mississippi deckte der Sturm nach Polizeiangaben Häuser ab, einige Lagerhäuser wurden nahezu völlig zerstört. Es gab Stromausfälle und viele Straßen waren kaum mehr zu befahren.

Nach dem Brand in dem Gaswerk rund 60 Kilometer nordöstlich von Nashville lagen zunächst keine genauen Opferzahlen vor. Das Feuer breitete sich schnell auf umliegende Wohnhäuser in der ländlichen Gegend aus, Stichflammen schossen bis zu 150 Meter in die Höhe. "Es war wie eine Explosion. Es sah so aus, als würde die ganze Stadt brennen", sagte Ashley Beff, die rund acht Kilometer vom Gaswerk entfernt wohnt. Bis zum Mittwochabend hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle gebracht, das Gaswerk wurde jedoch vorerst geschlossen. Die Sturmfront zog am Mittwoch weiter nach Alabama, wo sie an Kraft verlor, aber heftige Regenfälle mit sich brachte.

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