Brauchtum in OÖ

Herbergsuche & Christbaum

Oberösterreich
16.12.2007 18:35
„…sehet die dritte Kerze brennt“. Seit dem gestrigen 3. Adventsonntag begeht man in Steinbach am Ziehberg den Brauch der Herbergsuche. Frautragen nannte man in früheren Zeiten diesen Adventbrauch, bei dem Kindergruppen, aber auch Erwachsene mit einer Marienstatue oder einem Bild um Einlass bitten.

Seit über 60 Jahren wandern neun Nachbarsfamilien in Steinbach am Ziehberg neun Abende von Haus zu Haus. Der Herbergsuche nachempfunden, bringt man die Statue einer Familie pro Abend, betet und singt gemeinsam. Tags darauf wird sie zur nächsten Familie gebracht. Dabei dürfen Tee, Kekse, Kletzenstöri und grüne Zweige als Dekoration nicht fehlen.

Grün sollte auch der Hauptdarsteller des Heiligen Abends sein - der Christbaum. Schon im Mittelalter galt Tannengrün besonders in den Raunächten als Schutz- und Glücksbringer. Während in katholischen Haushalten die Weihnachtskrippe den Mittelpunkt der Weihnachts-Feierlichkeiten darstellte, erhoben die Reformanten den Christbaum zum Weihnachtssymbol. Ende des 19. Jahrhunderts trat er auch in katholischen Gegenden seinen Siegeszug an. Aufgeputzt wird er in Oberösterreich meist am 24. Dezember. Entweder helfen die Kinder mit, oder das Christkind bringt ihn während der Kindermette direkt ins Wohnzimmer. In bäuerlichen Häusern schätzt man den traditionell mit Kerzen, Strohsternen oder selbstgebastelten Holzfiguren geschmückten Baum im Vorhaus des Hofes. In den meisten Haushalten hielten jedoch bunte Glaskugeln, Lametta und Süßigkeiten Einzug. Trotz allem strahlen überall die Kinderaugen beim Anblick des Baumes am Schönsten.

 

 

Foto: Hannes Markovsky

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