Weiteres Opfer

Ärztepfusch – Bakterien zerstörten Wirbelsäule

Oberösterreich
15.12.2007 18:22
Nachdem die „Krone“ den Ärztepfusch im Innviertel aufgedeckt hat, klagt jetzt das zweite von fünf gequälten Bakterienopfern an: „Meine Wirbelsäule kann mir keiner zurückgeben, aber meine Kosten muss man mir ersetzen“, fordert in Ampflwang Andrea N. (46), die mit Wirbelprothesen und Höllenschmerzen leben muss.
Am Samstag schilderte im selben Hausruckort Christa N. (53), wie sie nach einer „Fieberkur“ in der „Hexenküche“ eines Komplementärmediziners (53) von Rieder Intensivmedizinern gerettet werden musste: Sepsis, Knochenabszesse, Organstörungen – drei Wochen Intensivstation, fünf Monate Bettlägerigkeit, Reha und Invalidität .


Heute erzählt die Ampflwanger Zwillingsmutter Andrea N. (46) ihre Leidensgeschichte, die mit einer Gefäßentzündung im Fuß begann. Weil ihr die Schulmedizin nicht half, habe sie ihr Heil beim Alternativmediziner gesucht: „Er hat sich gleich drei Stunden Zeit genommen und dafür nur 100 Euro verlangt – da zahlt man ja beim Automechaniker mehr“, schildert die Patientin die „Faszination“: „Er hat mir sicher helfen wollen und mir vorsätzlich nichts antun wollen.“ Sondern mit angeblichen „Vitamin-Cocktails“ ihre Abwehrkräfte aufputschen wollen – mit injizierten aggressiven Bakterien!


Diese verursachten höllische Kreuzschmerzen, weil sie Eiterherde auf Bandscheiben auslösten und zwei Wirbelknochen wegfraßen. „Ich hab’ nicht mehr sitzen können, bin bei den verschiedensten Ärzten gewesen, hab’s auch mit Masseuren und Physiotherapeuten versucht, bis man mich für eine eingebildete Kranke gehalten hat, die nur einen Psychiater braucht“, spricht Andrea N. von einem Versagen unseres Gesundheitssystems. Jedoch mit Hochachtung von den rettenden Rieder Spitalsärzten und jenen Innsbrucker Chirurgen, die ihre Wirbel durch Implantate ersetzten.


Symbolbild: Peter Tomschi
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