Mitspracherecht

Schweden dürfen im Büro am meisten mitreden

Wissenschaft
10.12.2007 13:57
Mitarbeiter dürfen in Schweden am meisten mitreden. Das geht aus einem Bericht in der jüngsten Ausgabe der von der Linzer Johannes Kepler Universität herausgegeben Zeitschrift "Univationen" hervor. Polnische Unternehmen sind dagegen ziemlich "diktatorisch" organisiert.

Erna Szabo vom Institut für Internationales Management führte mit den Führungskräften aus verschiedenen Organisationen 35 Interviews durch. Untersucht wurden Unternehmen in Deutschland, Schweden, Finnland, Tschechien und Polen. Befragt wurden sowohl Männer als auch Frauen, die verschieden alt und für unterschiedliche Funktionsbereiche zuständig sind.

Die stärkste Mitarbeiterbeteiligung bemerkt Szabo in Schweden, was ihrer Meinung nach damit zusammenhänge, dass in der schwedischen Kultur Gleichheit und Fairness zu den Grundwerten gehöre. "Hier wird Hilfe und Rat auch nicht nur im Unternehmen gesucht, sondern auch außerhalb", so Szabo.

In Finnland und Deutschland werde die Mitarbeiterbeteiligung hingegen viel instrumenteller eingesetzt: Als Mittel zum Zweck, weil damit neben einem stärkeren Gefühl der Verpflichtung bessere Ergebnisse erzielt würden. In den Interviews habe sich gezeigt, "dass die Finnen sehr autonom arbeiten", so Szabo. "Sie setzen die Partizipation dann ein, wenn sie Sinn macht und delegieren sie nach unten."

Strenge Hierarchien in Polen
Als ziemlich hierarchisch beurteilt Szabo das Führungsverhalten in Polen. Hier gehe es hauptsächlich darum, Informationen "von unten" einzuholen. Dabei wäre zwar das Expertenwissen der Mitarbeiter gefragt, nicht aber die persönliche Meinung.

Die Interviews mit tschechischen Führungskräften zeigten: "Viele von ihnen sind bereits mit westlichen Managementkonzepten vertraut und halten die Mitarbeiterbeteiligung sehr hoch", erklärte Szabo. Ihr Verhalten sei allerdings sehr diktatorisch geprägt, weshalb Theorie und Praxis ziemlich auseinanderklaffen würden.

Franzosen dürfen weniger mitreden als Österreicher
Demnächst sollen auch die Daten von Österreich, Irland und Frankreich ausgewertet sein. Fest stehe schon jetzt: Die französischen Arbeitnehmer werden in Führungsentscheidungen viel weniger eingebunden als ihre österreichischen Kollegen.

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