Skandal-Abfahrt

Kanadierin Janyk gewinn Aspen-Abfahrt vor Schild

Sport
09.12.2007 22:01
Die Kanadierin Britt Janyk hat am Samstag bei unwirtlichen Bedingungen und löchriger Piste die Weltcupabfahrt von Aspen (USA) gewonnen. Sie siegte in 1:14,17 Minuten vor der mit Nummer 1 gestarteten Salzburgerin Marlies Schild (+0,42 Sekunden) und Speed-Queen Renate Götschl (+0,46). Das Rennen wurde von zwei schwere Stürzen überschattet und nach Startnummer 37 abgebrochen.

Weil nach Alexandra Meissnitzer (Knieverletzung) auch die junge Französin Anne-Sophie Barthet schwer stürzte und einen Beinbruch erlitt, wurde das Skandal-Rennen nach 37 Starterinnen wegen letztlich unfahrbarer Bedingungen abgebrochen. Das Rennen wurde aber gewertet, womit alle 30 davor in die Wertung gekommenen Läuferinnen Weltcup-Punkte erhalten.

Hinter den Österreicherinnen Schild und Götschl landete die Amerikanerin Lindsay Vonn (vormals Kildow) auf Platz vier. Elisabeth Görgl, Ingrid Rumpfhuber und Andrea Fischbacher fuhren auf die Ränge neun, elf und 15.

Mandl: "Hätte nie gestartet werden dürfen"
Aus der Sicht vieler Läuferinnen und fast aller Trainer wäre es besser gewesen, das Rennen gar nicht erst zu starten. Denn trotz intensiver Bemühungen war es den Organisatoren nicht gelungen, den vielen Neuschnee ausreichend aus der Strecke zu bringen. Trotzdem gab FIS-Renndirektor Atle Skaardal die erste Damen-Abfahrt in Aspen seit 1988 und die erste auf US-Boden seit 1997, die offenbar unbedingt stattfinden sollte, dann doch vom Super-G-Start frei.

"Dieses Rennen hätte nie gestartet werden dürfen. Das war unverantwortlich, unfair und unsicher", übte hingegen ÖSV-Damenchef Herbert Mandl heftige Kritik. Die ÖSV-Coaches hatten schon in der Früh ärgste Bedenken angemeldet. Bei solchen Bedingungen würden die Mädchen sonst nicht einmal trainieren, hatten sie ausgerichtet. "Muss wirklich immer etwas passieren?", war an diesem Tag eine der am häufigsten gestellten Fragen.

Der Chef der Deutschen Maria Riesch ("Diese Piste war nicht weltcupwürdig, das war eine Verhöhnung") Wolfgang Mair, hielt sich ebenfalls nicht mit Kritik zurück. "Das war verantwortungslos. Damit hat man dem Frauen-Rennsport mehr geschadet als Gutes getan."

Meissnitzer bei Sturz am Knie verletzt
Alexandra Meissnitzer hat sich bei ihrem bösen Sturz am linken Knie verletzt. Die Salzburgerin kam mit Startnummer 13 nach rund 20 Fahrsekunden zu Fall und blieb im Netz liegen. Nach ihrer Bergung wurde die 34-Jährige - das Rennen wurde unterbrochen - mit dem Akja abtransportiert.

Meissnitzer erlitt bei ihrem Sturz eine Gehirnerschütterung sowie eine schwere Knochenprellung mit Einblutungen im linken Schienbeinkopf. Sie muss nun zumindest vier bis sechs Wochen pausieren. "Eine Verletzung, wie sie Meissnitzer erlitten hat, dauert oft länger als es die Ärzte meinen", fürchtete ÖSV-Damenchef Herbert Mandl.

Vier ÖSV-Damen vom Start zurückgezogen
Das Rennen war bei Schneefall und sehr weicher und löchriger Piste umstritten gestartet worden. ÖSV-Damen-Cheftrainer Herbert Mandl war vor dem Beginn angesichts der Bedingungen nachdenklich gewesen. Nach dem Sturz von Meissnitzer hatte Mandl seinen Läuferinnen den Start aus Sicherheitsgründen freigestellt, worauf Nicole Hosp, Maria Holaus, Nicole Schmidhofer und Christine Sponring auf einen Start verzichteten.

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(Bild: KMM)



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