Explosion in Paris
Pariser Paketbombe: Verdächtiger festgenommen
Die Ermittler erklärten in der Nacht auf Freitag, dass sie "auf den ersten Blick" keine politischen Motive hinter der Tat vermuten. Darüber hatte es Spekulationen gegeben, weil sich im selben Haus auch eine jüdische Stiftung und die Anwaltskanzlei befindet, in der Staatspräsident Nicolas Sarkozy früher tätig war. Derzeit werde die Wohnung des Verdächtigen durchsucht. Zudem werde nach einer Frau gefahndet, die das Paket abgegeben habe.
Ein Zusammenhang mit der Ex-Kanzlei des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy scheint vorläufig ausgeschlossen. Das Paket sei an eine andere Anwaltskanzlei in der vierten Etage adressiert gewesen, Sarkozys ehemaliges Büro befindet sich jedoch im ersten Stock. Die Stiftung für das Gedenken des Holocausts, die sich ebenfalls auf der vierten Etage befindet, sei ebenfalls nicht Ziel des Anschlags gewesen, meint der Vize-Vorsitzende Serge Klarsfeld. Die Antiterror-Einheit der Polizei ermittelt.
Motorrad-Kurier lieferte tödliches Bombenpaket
Ein Motorrad-Kurier hatte die Paketbombe am Donnerstag zu Mittag zugestellt. Der Sprengstoff war in einer Holzkiste versteckt, in der üblicherweise Wein verpackt wird. Darin befanden sich zwei Sprengsätze, die explodierten, als eine Sekretärin das Paket öffnen wollte. Die 60-jährige Frau wurde getötet, der 58 Jahre alte Rechtsanwalt Olivier Brane schwer verletzt. Neun weitere Mitarbeiter der Kanzlei erlitten einen Schock. Die Kanzlei "Gouet-Jenselme" ist auf Scheidungen sowie Versicherungs- und Immobilienfragen spezialisiert. Das Paket war an Brane adressiert, so die Polizei.
Der letzte tödliche Anschlag in Paris liegt fast genau elf Jahre zurück. Zielscheibe war damals die S-Bahn-Station Port-Royal im fünften Pariser Bezirk. Vier Menschen kamen damals ums Leben, rund 170 wurden verletzt. Die Hintergründe der Tat wurden nie aufgeklärt.
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