Massiv-Baustoffe

Mehr als einfach nur ein Haus

Wohnkrone News
15.11.2007 11:19
Die Österreicher lieben es massiv – das gilt auch für die Wahl der Baustoffe für das künftige Eigenheim. Und so führen Ziegel, Beton und Co nach wie vor die Hitliste der beliebtesten Baustoffe an. Auch bei den Niedrigenergie- und Passivhäusern setzen mehr und mehr Hausbauer auf diese Baumaterialien – und auf die Beratungskompetenz der Baumeister. Denn „energetisch sinnvoll“ bauen beginnt bereits bei der richtigen Planung.

Mit rund einem Sechstel des Gesamtvolumens zählt die „Raumwärme“ zu den Top-Produzenten von Treibhausgasen. Daher sind alle Bundesländer bemüht, mit einer Reihe von Anreizen thermisch hochwertigen Neubau zu fördern. So soll etwa ab 2015 die Wohnbauförderung mit dem „Klima-Aktiv-Passivhaus-Standard“ verknüpft werden. Man kann also davon ausgehen, dass die Bedeutung von Niedrigenergie- und Passivhausbauweise auch künftig noch weiter stark wachsen wird.

Was macht energiesparendes Bauen aus?
Das Grundprinzip von energiesparenden Bauweisen liegt in der Minimierung von Wärmeverlusten. Niedrigenergiehäuser sind daher Häuser, die einen deutlich niedrigeren Heizwärmebedarf nachweisen als Bauten, die gerade mal die Mindestanforderungen der Bauordnungen erfüllen. Das Passivhaus geht noch einen Schritt weiter: Im Vergleich zu Niedrigenergiehäusern ist hier der Heizwärmebedarf nochmals verbessert.

Der – im Übrigen nicht ganz so glückliche – Name „Passivhaus“ leitet sich von der passiven Nutzung der solaren Wärmegewinne durch die Fenster sowie von der passiven Nutzung der inneren Wärmegewinne in Folge von künstlicher Beleuchtung, Körperwärme und elektrischen Geräten ab. Ziel beim Passivhaus ist es, den gesamten  Endenergieverbrauch um durchschnittlich 75 Prozent gegenüber Niedrigenergiehäusern zu reduzieren.

Speicherwirksame Masse als Plus
Vor allem Niedrigenergiehäuser zählen heute schon zum Standardangebot jedes Hausanbieters und werden in den verschiedensten Bauweisen angeboten. Die Massiv-Baustoffindustrie hat diesem Bereich gerade in den letzten Jahren einen besonderen Stellenwert in Forschung und Entwicklung eingeräumt. Vor allem sollten auch die bekannten Vorzüge der jahrhundertelang bewährten Baumaterialien, wie etwa besonders gutes Raumklima, beibehalten werden.

In erster Linie setzen die Massiv-Baustoff-Produzenten aber auf ein Argument: Die speicherwirksame Masse ist entscheidend!

Denn dank ihrer großen Speichermasse können mineralische Baustoffe wie Ziegel, Stein und Beton besonders viel Wärme aufnehmen. Während diese Speichermasse das Haus im Winter warm hält und die Wärme wie ein Kachelofen an die Umgebung wieder abgibt, reguliert sie in den Sommermonaten die Hitze und wirkt wie eine natürliche Kühlanlage. „Massive Bauteile wie gemauerte Wände, Betondecken oder Estriche erwärmen sich tagsüber nur langsam, geben während der kühleren Nacht überschüssige Temperatur wieder ab und speichern gleichzeitig die Kühle für den nächsten Tag“, so Othmar Kronthaler, Vorsitzender der ARGE BAU!MASSIV!.

Oder ganz einfach ausgedrückt: je mehr speicherwirksame Masse vorhanden ist, desto geringer sind auch die Temperaturschwankungen. Daher, so die Schlussfolgerung Kronthalers, weisen Niedrigenergie- und Passivhäuser aus massiven Baustoffen besonders gute Werte auf, da sie eben durch ihre Masse Wärme optimal speichern können.

Sinnvolle Gesamtlösungen
Zwar registrieren so gut wie alle Hausanbieter ein verstärktes Interesse der Konsumenten nach umweltschonenden und energieeinsparenden Haus-Bauweisen, doch wird dabei allzu oft übersehen, dass es sich bei energiesenkenden Bauweisen nicht einfach nur um neue Hausmodelle handelt, sondern im Idealfall um energetisch sinnvolle Haus-Gesamtlösungen, die viel Fachwissen und vor allem eine entsprechende Planung im jeweiligen Einzelfall voraussetzen. 

Dabei ist es meist nicht mit dem Einbau einer Luft-Wärmepumpe getan. Die jeweilige Lage des Grundstückes, der Sonnenverlauf, Planung und Ausrichtung der Fensterflächen, klimatische Gegebenheiten, das bestmögliche Zusammenspiel aller dieser Umstände und, und, und – all dies sind Faktoren, die bei der Planung und Errichtung von Niedrigenergie- und Passivhäusern berücksichtigt werden müssen.

Neue Bedeutung des Baumeisters
Wenn es ganz persönlich und technisch kompliziert wird, ist auch und gerade beim Bauen der Fachmann stark gefragt. Und so wird nun im Zuge des neuen „energetischen Bauens“ auch die Rolle des Baumeisters beim privaten Hausbau wieder zusätzlich stark aufgewertet.  Kein Grundstück gleicht nun einmal dem anderen, eine individuelle und technisch hochwertige Planung für den konkreten Einzelfall stellt das Auf und Um für nachhaltige und gute Niedrigenergie- und Passivhaus-Lösungen dar. Unbestritten ist, dass hier die Baumeister mit ihrer Fachausbildung und Erfahrung Ansprechpartner Nummer 1 sind. Viele – vor allem auch jüngere Baumeister – haben sich mittlerweile auf energiesparende Baulösungen geradezu spezialisiert und verstehen sich heute als moderne Generalunternehmer und Projektmanager des gesamten Bauvorhabens.

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