Kleiner Unterschied

Männer rauchen anders. Frauen auch.

Männer und Frauen rauchen zwar das gleiche Kraut, aber die Gründe für den Griff zum Glimmstängel sind unterschiedlich. Zwanghaft agieren beide, doch wenn man es genau betrachtet, steckt Unterschiedliches dahinter.

Während Männer eher von der Sucht an sich getrieben werden, greifen Frauen besonders bei Depressionen zum Glimmstängel - das besagt eine Studie, die das Raucherverhalten geschlechtsspezifisch untersucht hat. 

Dr. Ines Hertling von der Universitätsklinik für Psychiatrie in Wien fand folgende signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede: 
 
Frauen rauchen, weil...
Frauen rauchen vor allem wegen Frusts oder depressiver Stimmungen. Auch die Sorge um das eigene Gewicht spielt bei Frauen beim Rauchen eine Rolle, - für 34% stellt Rauchen demnach eine Möglichkeit zur Gewichtskontrolle dar. 
 
Männer rauchen, weil...
Nicht so die Männer: Sie wollen sich in Verbindung mit dem Glimmstängel vor allem an positives Erlebtes zurückerinnern. Psychische "Hilfe" von Zigaretten (nur 9%), oder das Rauchen als Mittel zur Gewichtskontrolle (nur 12%) ist bei den Männern als Motiv eher selten zu finden. 
 
Raucher kränker als Raucherinnen 
Gesundheitlich schaut es dafür bei den Männern um einiges schlechter aus, als bei den Frauen: 17% der untersuchten Männer hatten schon Probleme mit dem Herz/Kreislauf-Apparat, 27% verwiesen gar auf Probleme mit dem Verdauungsapparat. Frauen hingegen verwiesen nur zu einem kleinen Teil (11%) auf ihre Herz/Kreislaufprobleme, "nur" 13% hatten Probleme mit ihrer Verdauung. 
 
Geschlechtsspezifische Raucherentwöhnung 
Der Untersuchung zufolge sollten Raucher-Entwöhnungen bei Männern und Frauen unterschiedlich angewandt werden: Bei Frauen soll man eher darauf achten, dass sie in psychisch schwierigen Zeiten nicht rückfällig werden, bei Männern hingegen ist eher eine gesellige Runde, vor allem in Verbindung mit Alkohol, ein Problem.