Die entzifferte Erbgutsequenz stammt von einer vier Jahre alten Abessinier-Katze mit Namen Cinnamon (engl. für Zimt), deren gut dokumentierter Stammbaum mehrere Generationen zurück bis nach Schweden reicht. Die Forscher um Joan U. Pontius vom US-Krebsinstitut in Frederick/Maryland konnten für die Gen-Sequenzierung auch auf Vergleiche mit bereits entzifferten Säugetiergenomen, etwa von Hund, Kuh und Maus, sowie auf frühere Untersuchungen von Katzengenen zurückgreifen.
Bei Hauskatzen (Felis catus) kommen mehr als 250 Erbkrankheiten vor, von denen viele in ähnlicher Weise auch beim Menschen auftreten. So findet sich etwa in Cinnamons Stammbaum eine genetische Veranlagung für die erbliche Augenkrankheit Retinitis pigmentosa, eine Netzhautdegeneration, die zu Blindheit führen kann, berichten die Forscher. Weltweit leiden nach Angaben des Selbsthilfeverbands Pro Retina etwa drei Millionen Menschen an einer der verschiedenen Formen der Retinitis pigmentosa.
Insgesamt identifizierten die US-Forscher anhand der Katzen-DNA mehrere hunderttausend Genvarianten, die zur Analyse von Erbkrankheiten genutzt werden können.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.