Astreiner Rock

Stereophonics: “Pull the Pin”

Musik
25.10.2007 16:36
Seit elf Jahren sorgen die Stereophonics für gleichbleibende Qualität in Sachen Rock auf diesem Planeten. Mit Songs wie "Have A Nice Day", "Maybe Tomorrow" oder zuletzt "Dakota" schaffen sie es durch extrem Ohrwurm-taugliche Melodien sogar immer wieder bis ins Formatradio, wo man derb gedroschene E-Gitarren für gewöhnlich meidet, wie der Teufel das Weihwasser. Mit "Pull The Pin" liegt nun das sechste Studioalbum der Band um Frontmann Kelly Jones vor. Und wie bei den anderen fünf davor, dominieren wieder astreine Melodien, die Hammer, Amboss und Steigbügel vor Verzückung zum Vibrieren bringen.
(Bild: kmm)

"Never change a running system", kumulierte einst ein der Legende nach deutschsprachiger Netzwerkadministrator seine Englischkenntnisse zu einer unvergesslichen Weisheitsschöpfung, als er eine gesunde Serverarchitektur durch eine vermeintliche "Verbesserung" zum Absturz brachte. In Großbritannien und den USA kennt den Satz kein Schwein, weshalb es ziemlich sinnlos wäre, Kelly Jones, Richard Jones oder Neo-Bandmitglied Javier Weyler damit zu konfrontieren.

Doch es ist genau das, was sie tun und "Pull The Pin" der nunmehr sechste Beweis dafür. Hier wird gnadenlos am Ohr gesägt ("Soldiers Make Good Targets"), brachial gerockt ("My Friends") oder auch mal ganz sanft auf die Tränendrüse gedrückt ("Daisy Lane"). Die Single "It Means Nothing" gehört zu den eher moderaten Tracks und ist so eng verwandt mit älteren Stereophonics-Hadern, dass es fast schon unverschämt ist. Hier das Video:

Stereophonics: "It means nothing"
 

Quelle: YouTube.com


Das Unbehagliche an "Pull The Pin" - wenn es an dieser formvollendeten Ansammlung von Open Chords und astreinen Rocksongs etwas derartiges geben kann - ist, dass es nach Abschied klingt. Denn nicht nur Frontmann Kelly Jones hat heuer schon ein Solo-Album rausgebracht, auch Drummer Javier Weyler, der erst 2004 Gründungsmitglied Stuart Cable ersetzte, warf eine spanischsprachige Bossanova-Platte auf den südamerikanischen Markt. Der einzige Hoffnungsschimmer für Fans: "Pull The Pin" klingt noch viel zu wenig nach "Business as ususal", als dass den Stereophonics schon die Ideen ausgehen würden. G, C, D und E-moll lassen sich in vierundsechzig Varianten als Akkordfolge kombinieren...

9 von 10 stabilen Ohrwürmern


Christoph Andert

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