Um mehr über die sprachlichen Fähigkeiten unserer Vorfahren zu erfahren, wurden Neanderthaler-Knochen, die in einer nordspanischen Höhle gefunden wurden, von deutschen Forschern via DNA-Analyse genau unter die Lupe genommen. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf einem ganz bestimmten Gen, FOXP2, das bis heute das einzige bekannte Gen ist, das bei der Sprache eine Rolle spielt. Das ist deswegen naheliegend, weil Menschen, die eine defekte Kopie dieses Gens in sich tragen, unter Sprachproblemen leiden.
FOXP2-ähnliche Gene treten auch quer durch die Tierwelt - etwa in Fischen, Krokodilen oder Singvögeln - auf, unterscheiden sich allerdings in ihrer Struktur geringfügig vom menschlichen FOXP2. Die nun durchgeführten DNA-Analysen brachten die Erkenntnis, dass das "Sprach-Gen" der Neanderthaler mit dem des modernen Menschen ident ist. "Es ist möglich, dass Neanderthaler gesprochen haben wie wir", erklärt Paläontologe Johannes Krause vom Max Planck Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig.
Natürlich gebe es laut Studienleiter Krause viele Gene, die mit sprachlichen Fähigkeiten zu tun hätten. Sobald sie entdeckt seien, müsste auch festgestellt werden, ob sie auch in der DNA von Neanderthalern vorkommen. Die Ergebnisse der deutschen Studie wurden im wissenschaftlichen Journal "Current Biology" veröffentlicht.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.