Heiratsschwindlerin

¿Ginalein¿ knöpft Männern 300.000 Euro ab

Österreich
19.10.2007 14:37
Mindestens 300.000 Euro soll eine auf ältere Herren spezialisierte Heiratsschwindlerin in den vergangenen vier bis fünf Jahren erbeutet haben. Nach einem anonymen Hinweis wurde die gebürtige Polin Grazyna S. (41), die in Chatrooms unter dem Namen „Ginalein“ Kontakte suchte, jetzt in Wien ausfindig gemacht und festgenommen.

Laut Polizei besteht für die Frau wegen vorangegangener Eigentumsdelikte ein Aufenthaltsverbot.

Zwei Männer um die 80 aus Wien und Niederösterreich seien auf die angeblich einsame Dame hereingefallen, sagte Oberstleutnant Gerhard Mohr vom Kriminalkommissariat Nord. "Wir nehmen an, dass es noch den einen oder anderen Geschädigten gibt."

Sie bat um finanzielle Hilfe
Die 41-Jährige habe die Auserwählten bereits nach wenigen Treffen um finanzielle Aushilfe gebeten. Die Geschichte, mit denen Grazyna S. die Männer getäuscht haben dürfte: Sie besitze aus einer Hinterlassenschaft ein Haus am oberösterreichischen Attersee und müsse nun Miterben ausbezahlen.

Zuerst habe die Frau kleinere Beträge gefordert, die Männer aber "immer an der Leine gehalten" und sie nach und nach auch zum Verkauf ihres Autos oder ihrer Wohnung überredet, erzählte Mohr. Selbst Sparanlagen lösten die Verliebten für ihre "Zukünftige" auf.

"Ginalein" im Chatroom
Ihr erstes bekanntes Opfer soll die 41-Jährige in einem Chatroom für Partnersuchende kennengelernt haben. Unter dem Pseudonym "Ginalein" knüpfte die mutmaßliche Heiratsschwindlerin Kontakt zu einem gut situierten Niederösterreicher, dem sie mit dem Versprechen zur Ehe lockte. Aus einer Hochzeit wurde allerdings nichts. Als sie dem Mann sein gesamtes Vermögen abgeluchst hatte, tauchte die Kriminelle unter.

Das nächste Opfer war ein ebenfalls alleinstehender Wiener, den "Gina" in einem Lokal in der Wiener Innenstadt kennenlernte, so der Ermittler. Sie habe gewusst, dass sich dort vor allem ältere Männer treffen und sich ein gut situiertes Opfer ausgesucht. Die Anbandlungsversuche konnten jedoch im Anfangsstadium gestoppt werden. "Wir sind aufmerksam geworden nach einem anonymen Hinweis", berichtete Mohr. Die Polin habe dem altem Mann bereits 17.000 Euro abgenommen und war dabei ihm einen weiteren Geldbetrag herauszulocken.

Grazyna S. steht unter Verdacht, weitere kontaktwillige Männer um ihr Vermögen gebracht zu haben. Hinweise werden vom Kriminalkommissariat Nord unter der Wiener Telefonnummer 01-31310-67420 (Gruppe Irschik) sowie unter der Durchwahl -67800 (Journaldienst) entgegen genommen.

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