Dass demnach also drei von vier Österreichern "Ja" zur Neutralität sagen, hängt direkt mit der großen Skepsis der Österreicher gegenüber der EU zusammen. Es wird, laut IMAS-Studie, nämlich befürchtet, dass "in der EU "österreichische Traditionen und Eigenheiten" wie eben die Neutralität verloren gehen könnten.
Den absoluten Rekordwert erreichte die Zustimmung der Bevölkerung zur Neutralität Österreichs mit 80% übrigens im Jahr 1995. Das war das Jahr nach der Volksabstimmung über den EU-Beitritt, als wir gerade erst neu in die EU aufgenommen worden sind. Schon damals hatten also die Österreicher ein feines Gspür dafür, dass österreichische Eigenheiten wie die Neutralität eines Tages bedroht sein könnten.
Apropos Bedrohung österreichischer Traditionen:
Was den neuen EU-Vertrag betrifft, um den es seit gestern, Donnerstag, in Lissabon geht, so wird er vom dienstältesten EU-Parlamentarier Jens Bonde aus Dänemark in der Luft zerissen. Bei Nadia Weiss sagt Bonde: "Ich glaube, ich bin der Einzige, der das gelesen hat, und da widerspricht sich einfach alles, es fehlt die Logik. Kein Außenminister eines Landes kann damit arbeiten..."
Von Peter Gnam, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.